Die Hamas hat am Montagabend zwei israelische Geiseln nach eigenen Angaben aus „humanitären Gründen“ freigelassen. Nach ihrer Freilassung sagte die 85-jährige Yocheved Lifshitz am Dienstag, die Geiseln seien von der Hamas gut behandelt worden. Lifshitz erregte bei ihrer Freilassung Aufmerksamkeit, weil sie die Hand eines Hamas-Kämpfers schüttelte.
Die Seniorin erklärte, das habe sie getan, weil die Hamas „sich um all unsere Bedürfnisse gekümmert“ habe. Sie sei täglich von einem Arzt kontrolliert und mit Medikamenten versorgt worden. Während ihrer Zeit im Gazastreifen hätten die Hamas-Kämpfer ihr Essen geteil – Brot, Käse und Gurken. „Sie sagten uns, sie glaubten an den Koran und würden uns nichts Böses tun“, so Lifshitz.
Nach Angaben eines Al-Qassam-Sprechers kam die Freilassung von Lifshitz und der 79-jährigen Nurit Cooper nach Vermittlung von Katar und Ägypten zustande. Zuvor waren bereits zwei US-Bürgerinnen freigelassen worden.
Die Al-Qassam-Brigaden stellen den militärischen Flügel der Hamas. Noch etwa 200-250 weitere Personen sollen in Gaza festgehalten werden, darunter auch israelische Soldaten.
Bei den israelischen Angriffen auf Gaza sind seit dem 7. Oktober nach örtlichen Angaben bisher mindestens 5087 Palästinenser getötet worden, mehr als die Hälfte davon Frauen und Kinder. Israel greift immer wieder Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen an, weshalb dem Land „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen werden. In Israel verloren rund 1400 Menschen ihr Leben, wie israelische Sicherheitskreise berichten. 5132 weitere seien verletzt worden.