Archivbild. Berlin: Die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kalayci (SPD) spricht nach der Sitzung des Senats zu Journalisten. (dpa)
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Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci zeigt sich empört über die anhaltende Unklarheit im Hinblick auf weitere Lieferungen von Corona-Impfstoff. „Ich erwarte jetzt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Aufklärung und endlich eine verlässlich und belastbare Auflistung des Impfstoffes, der da kommen soll“, sagte die SPD-Politikerin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir wissen ja noch nicht einmal, ob die jetzt für den 8. Januar angekündigte Lieferung zusätzlich oder nur vorgezogen ist“, so Kalayci. „Und jetzt weiß die Firma Biontech offenbar auch nicht, was sie leisten, was sie liefern kann. So können wir die Priorisierung, die der Bund uns vorgegeben hat, nicht umsetzen.“

Anlass für Kalaycis Kritik sind Äußerungen von Biontech-Chef Uğur Şahin, der aktuell versucht, neue Kooperationspartner zu gewinnen, die für sein Unternehmen Impfstoff produzieren. „Aber es ist ja nicht so, als stünden überall in der Welt spezialisierte Fabriken ungenutzt herum, die von heute auf morgen Impfstoff in der nötigen Qualität herstellen könnten“, sagte er dem „Spiegel“. Ende Januar werde man wissen, ob und wie viel mehr produziert werden könne.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde kurz vor Weihnachten in der EU zugelassen und wird seit einigen Tagen verabreicht. Allerdings gab es zuletzt ein Hin und Her, wie viele Dosen Deutschland und damit die Bundesländer in nächster Zeit erhalten. Am Mittwoch hatte das Bundesgesundheitsministerium erklärt, mit dem Hersteller Biontech habe vereinbart werden können, dass die nächste Lieferung am 8. Januar erfolgen werde.

Berlin hat bisher nach früheren Angaben der Gesundheitsverwaltung etwa 60 000 Impfdosen erhalten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden davon bis zum 31. Dezember gut 9000 verabreicht. Die CDU führte das auf schlechtes Impfmanagement zurück. Geimpft wurden zunächst Menschen in Pflegeheimen, Pflegerinnen und Pfleger sowie Beschäftigte in Krankenhäusern.

dpa