Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (dpa)
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Algerische Medien haben die Spannungen mit Frankreich als „beispiellose Krise“ bezeichnet. Die umstrittenen Bemerkungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hätten zu Spannungen geführt, „die lange andauern werden“, schrieb die algerische Zeitung „Liberté“ am Montag. Am Wochenende hatte Algerien seinen Botschafter aus Paris zurückgezogen und seinen Luftraum für französische Militärmaschinen gesperrt. Der Grund: Macron hatte Algerien vorgeworfen, die eigene Geschichte „umgeschrieben“ zu haben, so dass sie auf dem „Hass auf Frankreich“ gründe. In Algerien sei ein „politisch-militärisches System“ an der Macht und der algerische Präsident Abdelmajid Tebboune sei in einem „sehr harten System gefangen“. Macron versucht französische Kolonialgeschichte zu relativieren Macron hatte zudem versucht, die koloniale Vergangenheit Frankreichs zu relativieren und die Türkei fälschlicherweise als ehemalige Kolonialmacht in Algerien bezeichnet. Doch die Türkei hat das Land nie kolonisiert. Während der Zeit des Osmanischen Reiches genoß die Region weitreichende Autonomie. „Es gab frühere Kolonisationen. Ich bin fasziniert von der Fähigkeit der Türkei, die Rolle, die sie in Algerien gespielt hat und die Herrschaft, die sie ausgeübt hat, völlig vergessen zu lassen“, behauptete der französische Präsident. Er wolle arabische und berberische Publikationen herausgeben lassen, um der „Desinformation“ und „Propaganda“ in den Maghreb-Staaten entgegenzuwirken. Geschichtsrevisionismus gehe „von den Türken“ aus Dieser Geschichtsrevisionismus gehe „von den Türken“ aus und schreibe die Geschichte „völlig um“. Doch für seine Behauptungen führte Macron keine Beweise an. Frankreich sei nicht die einzige Kolonialmacht gewesen, betonte der französische Präsident. „Das ist großartig. Die Algerier glauben (der Türkei).“ Die Sperrung des algerischen Luftraums für Militärmaschinen könnte theoretisch den französischen Einsatz in der Sahelzone einschränken, wo Frankreich derzeit etwa 5000 Soldaten stationiert hat. Nach Angaben eines Armeesprechers handle es sich aber in erster Linie um eine diplomatische Geste, die den Einsatz nicht beeinträchtigen werde. Die Regierung in Algier erwartet vom ehemaligen Kolonialstaat Frankreich ein öffentliches Eingeständnis für die zahlreichen Kriegsverbrechen im nordafrikanischen Land. Die ehemalige Kolonialherrschaft in Algerien ist eine der jüngsten und blutigsten Beispiele der französische Kolonialgeschichte auf dem afrikanischen Kontinent. Paris versuchte, die einheimische Kultur weitestgehend auszulöschen. 1954 begann der algerische Unabhängigkeitskampf, der bis 1962 andauerte. Etwa 1,5 Millionen Algerier verloren dabei ihr Leben, mehrere Millionen wurden vertrieben.

TRT Deutsch und Agenturen