Im besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge am Mittwoch acht Menschen durch israelische Angriffe getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium und der Rote Halbmond bestätigten die acht Todesopfer in Tubas und Tulkarem im Norden des besetzten Gebietes unabhängig voneinander. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, ihre Truppen seien an einer „Anti-Terror-Operation“ im nördlichen Westjordanland im Gebiet von Tubas beteiligt gewesen und hätten später einen Angriff auf Tulkarem ausgeübt. In beiden Orten hatten im vergangenen Monat größere israelische Razzien stattgefunden.
In Tubas berichtete ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP, israelische Soldaten hätten am Mittwochmorgen die Stadt und die nahe gelegene Ortschaft Tamun gestürmt.
Der Palästinensische Rote Halbmond erklärte, fünf Menschen seien in Tubas „infolge israelischer Luftangriffe“ getötet worden.
Später meldete das palästinensische Gesundheitsministerium drei Tote in der Nähe der Stadt Tulkarem „infolge eines israelischen Luftangriffs auf ein Fahrzeug“. Die Leichen seien in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden. Der Rote Halbmond meldete ebenfalls drei Tote.
In dem seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des israelischen Vernichtungskrieges im Gazastreifen deutlich verschärft. Nach palästinensischen Angaben wurden dort seit Beginn des Krieges mindestens 665 Palästinenser von israelischen Soldaten oder illegalen israelischen Siedlern getötet.
Im besetzten Westjordanland leben rund drei Millionen Palästinenser sowie etwa 700.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden.