13.02.2022, Berlin: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2.v.l.) und seine Frau Elke Büdenbender (l) kommen zum Ökumenischen Gottesdienst vor Beginn der 17. Bundesversammlung mit der Wahl des Bundespräsidenten in die St- Marienkirche. (dpa)
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Mit einem ökumenischen Gottesdienst hat in Berlin der Tag der Bundesversammlung zur Wahl des neuen Bundespräsidenten begonnen. Die Wiederwahl von Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier, der mit seiner Frau Elke Büdenbender in die St.-Marienkirche kam, gilt als sicher. Der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten, dankte ihm in seiner Predigt dafür, dass er in seiner ersten Amtszeit einen besonderen Schwerpunkt auf die Stabilisierung der freiheitlichen Demokratie gelegt habe. „Das Coronavirus ist zwar mächtig und hat uns viele Einschränkungen zugemutet, es hat aber keine Macht über das Funktionieren unserer Demokratie gewonnen“, sagte Jüsten laut veröffentlichtem Redetext. „Alle Wahlen konnten stattfinden, alle Parlamente blieben arbeitsfähig, genauso wie die staatlichen Institutionen in Bund und Ländern, in den Kreisen, Städten und Gemeinden.“ Auch medizinisch sei Deutschland gut versorgt, nicht zuletzt, weil viele Menschen die corona-bedingten Einschränkungen akzeptiert hätten und sich zudem impfen ließen. Hier sei aber noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. „Finanzielle Ausgleiche, Hilfspakete und andere Programme halfen, die aus den Krisen entstandenen Nöte zu lindern“, sagte Jüsten. Es habe sich gezeigt, dass Gebote und Verbote, Gesetze und Verordnungen wichtig seien. Bewältigen könne man große Herausforderungen aber nur, wenn jede und jeder Einzelne auch von innen her dazu bereit sei, das Gute nicht nur zu wollen, sondern es auch zu tun. „Unsere Demokratie ist stabil“ „Gute Mentalität und positive Einstellung – früher hätte man gesagt Tugenden – braucht es, um die Werte, die unser Land im Inneren zusammenhalten, mit Leben zu füllen“, sagte der Geistliche. „Seien wir dankbar, dass nach wie vor die überwältigende Mehrheit in unserem Land so empfindet, denkt und handelt. Unsere Demokratie ist stabil.“ Die Bundesversammlung wird um 12 Uhr zusammentreten - wegen der Corona-Pandemie nicht im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes, sondern in einem benachbarten Bundestagsgebäude, dem Paul-Löbe-Haus. Es wird damit gerechnet, dass Steinmeier bereits im ersten Wahlgang für eine zweite Amtszeit von fünf Jahren gewählt werden wird.

dpa