Aus Protest gegen Frankreichs Position zu Meinungsfreiheit und Karikaturen des Propheten Mohammed hat Pakistan den französischen Botschafter einbestellt. Die Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron seien unverantwortlich und würden Feuer ins Öl gießen, teilte der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi am Montag mit. „Niemand hat das Recht, die Gefühle von Millionen von Muslimen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu verletzen.“
Macron hatte zuvor das Recht auf Veröffentlichung der Karikaturen bekräftigt. Frankreich werde nicht „auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten, auch wenn andere sich davon zurückziehen“, hatte Macron bei einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Lehrer Samuel Paty am Mittwoch gesagt.
Paty wurde Mitte Oktober in einem Ort bei Paris enthauptet. Der 18-jährige Täter wurde daraufhin von Polizisten erschossen. Sein Motiv war nach bisherigen Erkenntnissen, dass Paty im Unterricht zu Meinungsfreiheit die Karikaturen gezeigt hatte.
Wie schon bei dem Attentat auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in 2015 entbrannte daraufhin eine Diskussion über Meinungsfreiheit und Blasphemie. Manche Länder mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung riefen zu einem Frankreich-Boykott auf. Im Islam ist es untersagt, den Propheten abzubilden.
26 Okt. 2020
Wegen Karikaturen-Streit: Pakistan bestellt französischen Botschafter ein
Pakistan hat den französischen Botschafter wegen des Karikaturen-Streits einbestellt. „Niemand hat das Recht, die Gefühle von Millionen von Muslimen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu verletzen“, so der pakistanische Außenminister Qureshi.
dpa
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