Das hochverschuldete Griechenland hat am Dienstag eine milliardenschwere Vereinbarung über den Kauf dreier Kriegsschiffe von Frankreich und über die Verbesserung der Sicherheitszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern verkündet. Die Übereinkunft wurde von Macron als „kühner Schritt in Richtung einer strategischen europäischen Autonomie“ begrüßt.
Die Vereinbarung kommt kurz nach der französischen Enttäuschung über den jüngsten indo-pazifischen Verteidigungspakt zwischen den USA, Großbritannien sowie Australien. Frankreich war dabei außen vor geblieben. Im Rahmen der am 15. September vorgestellten AUKUS-Allianz hat Australien zudem ein milliardenschweres Geschäft um den ursprünglich geplanten Ankauf französischer U-Boote zugunsten von atomgetriebenen aus den USA und Großbritannien storniert.
Trotz gegenteiliger Absichtserklärungen rüstet Athen weiter auf
„Nach den 24 Rafale-Kampfflugzeugen verkünde ich heute, dass unser Land drei neue Fregatten für die Marine anschaffen wird, mit der Option, ein weiteres zu erwerben“, sagte der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis auf einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris.
Griechenland und Frankreich teilten die „europäische Vision, auf jede Herausforderung selbstständig zu reagieren“. Mitsotakis betonte, dass dieses bilaterale Abkommen „den Weg für ein starkes und unabhängiges Europa in der Zukunft ebnet“, berichtete der griechische Staatssender ERT.
Der griechische Premierminister hatte noch am Tag zuvor erklärt, Athen wolle ein Wettrüsten mit der Türkei vermeiden und die Spannungen mit Ankara im östlichen Mittelmeer entschärfen.
Nach AUKUS-Schmach: Macron begrüßt Athens Entscheidung
Macron , der seit dem AUKUS-Deal noch eifriger sein Narrativ der „europäischen strategischen Autonomie“ verficht, begrüßte die Erklärung von Mitsotakis. Das nunmehrige Abkommen mit Griechenland sei ein „wichtiger Impuls für die europäische Sicherheit, die strategische Autonomie und die Souveränität“, erklärte der französische Staatschef.
Er forderte die Europäer auf, „nicht länger naiv zu sein“ und der Welt zu zeigen, dass sie sich selbst schützen zu vermögen. „Wir wollen die Unabhängigkeit und territoriale Integrität unserer Länder schützen und gleichzeitig Stabilität, Sicherheit und Wohlstand fördern“, so Macron.
Das Abkommen werde die strategische Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Griechenland erheblich vertiefen und enthalte zudem eine Klausel zur gegenseitigen Unterstützung im im Angriffsfall, so der griechische Staatssender ERT.
29 Sep. 2021
Athen und Paris vereinbaren Rüstungsdeal und Verteidigungsabkommen
Kurz nach dem geplatzten U-Boot-Geschäft mit Australien ist Frankreich diesmal ein Rüstungsgeschäft gelungen - mit dem hochverschuldeten Griechenland. Macron begrüßte den Deal als einen „ersten Schritt hin zu einer europäischen Autonomie“.
TRT Deutsch
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