Die Terrorgruppe YPG/PKK hat am Montag 212 Familien aus dem syrischen Al-Hol-Flüchtlingslager in der nordöstlichen Provinz Al-Hasaka freigelassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.
Etwa 600 Personen verließen das Lager, in dem Zivilisten und Daesh-Mitglieder untergebracht sind, wie lokale Quellen berichten. Gemeinsam mit den Zivilisten seien auch Mitglieder der Terrormiliz Daesh und ihre Familien freigekommen, die sich nun in der östlichen Provinz Deir ez-Zor befänden.
Die YPG, der syrische Ableger der Terrororganisation PKK, hatte bereits im vergangenen Monat 290 Daesh-Kämpfer und ihre Familien aus demselben Lager freigelassen.
Die YPG errichtete das für seine schlechten Lebensbedingungen bekannte Lager im April 2017. Nach UN-Angaben leben mehr als 70.000 Menschen – 90% davon sind Schätzungen zufolge Frauen und Kinder – in dem provisorischen Lager, das eine Kapazität für lediglich 10.000 Menschen hat. Forderungen der UN und NGOs zur Überwachung der Lage in den Lagern lehnt die Terrororganisation YPG bis heute ab. In dem Lager befinden sich Tausende terroristische Kämpfer aus fast 50 Ländern, darunter aus Syrien und Irak.
Seit Beginn des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 haben rund fünf Millionen Menschen in Syrien und damit mehr als die Hälfte der Bevölkerung das Land verlassen. Die meisten syrischen Flüchtlinge befinden sich derzeit in der Türkei, im Libanon und in Jordanien.