Nach Angriffen des syrischen Regimes haben sich Vertreter der USA und Großbritanniens am Montag mit der Türkei solidarisiert.
„Bei dieser Aktion stehen wir zu unserem NATO-Verbündeten Türkei (...) und unterstützen voll und ganz die gerechtfertigten Selbstverteidigungsaktionen (...) als Reaktion darauf“, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu unter der Bedingung der Anonymität.
„Wir beraten uns mit der türkischen Regierung in dieser Angelegenheit“, fügte sie hinzu.
„Russland, Iran und Hisbollah brechen Waffenstillstand“
„Die destabilisierenden Aktionen Russlands, des iranischen Regimes, der Hisbollah und des Assad-Regimes behindern die Errichtung eines landesweiten Waffenstillstands in Syrien (...) und die sichere Rückkehr von Hunderttausenden von Vertriebenen in Nordsyrien in ihre Heimat“, führte die Sprecherin weiter aus und verwies auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrates von 2015. Dieser sieht einen Waffenstillstand und eine politische Lösung des Konflikts vor.
„Die Vereinigten Staaten werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um jede Wiedereingliederung des Assad-Regimes in die internationale Gemeinschaft zu blockieren, bis es alle Bestimmungen der UN-Sicherheitsratsresolution 2254 erfüllt hat, einschließlich eines landesweiten Waffenstillstands, der Idlib miteinschließt.“
Auch der britische Außenminister Andrew Morrison kritisierte am Montag den Angriff auf die syrische Provinz Idlib durch Kräfte des Regimes von Baschar al-Assad. „Ich verurteile die heutigen Angriffe des Assad-Regimes in Idlib und den inakzeptablen Verlust an Menschenleben von syrischen Zivilisten und türkischen Soldaten“, erklärte Morrison auf Twitter.
Er forderte das Assad-Regime und seinen Verbündeten Russland auf, „sich an die vereinbarten Waffenstillstände zu halten und dringend Maßnahmen zur Deeskalation der Spannungen zu ergreifen“.
Vergeltungsschlag: 76 syrische Regimesoldaten getötet
Bei den tödlichen Angriffen in der nordwestsyrischen Provinz Idlid waren am Montag sieben türkische Soldaten und ein ziviler Mitarbeiter ums Leben gekommen, 13 weitere Personen wurden verletzt. Sie befinden sich aber nach Angaben des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar in einem stabilen Zustand.
Die Türkei habe bei einem Vergeltungsschlag über 50 Positionen des syrischen Regimes ins Visier genommen und 76 Soldaten neutralisiert, informierte Verteidigungsminister Akar.
Idlib ist seit Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges 2011 die Hochburg der Opposition. Derzeit leben in der Region bis zu vier Millionen Zivilisten. Darunter Hunderttausende, die in den letzten Jahren vor den Angriffen des Assad-Regimes flüchten mussten.
Die Türkei und Russland vereinbarten im September 2018, Idlib in eine Deeskalationszone zu verwandeln, in der Aggressionen ausdrücklich verboten sind. Der Waffenstillstand wurde aber immer wieder gebrochen. Das syrische Regime und seine Verbündeten führen weiterhin Angriffe auf die Provinz durch. Dabei wurden bis heute heute über 1 300 Zivilisten getötet.