29. Dezember 2024, Deir al-Balah, Gaza: Die Leiche des einen Monat alten Juma al-Batran, der aufgrund der extremen Kälte ums Leben kam. / Photo: Nachrichtenagentur Anadolu (AA). / Photo: DPA (dpa)
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Im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinenserhilfswerks UNRWA bereits sieben Säuglinge an Unterkühlung gestorben. Insgesamt gebe es aus Mangel an Unterkünften infolge des israelischen Krieges für etwa 7.700 Neugeborene keinen ausreichenden Schutz, warnte die UN-Agentur auf der Plattform X.

Ende Dezember hatte bereits die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von vier Säuglingen berichtet, die an Unterkühlung gestorben seien.

Hunderttausende Palästinenser haben durch den seit mehr als 15 Monate andauernden israelischen Vernichtungskrieg in Gaza ihr Zuhause verloren. Ihre Zelte aus Plastikfolien bieten kaum Schutz gegen Kälte, Sturm und Regen. Nachts fallen die Temperaturen derzeit auf unter zehn Grad. Die wenigen noch teilweise funktionsfähigen Krankenhäuser sind überfüllt.

Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat betonte, sie arbeite mit internationalen Hilfsorganisationen wie Rahma Worldwide zusammen, damit die Menschen mit Zelten, Decken, warmer Kleidung und Hygieneartikeln versorgt würden. Doch humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. UN-Organisationen bezeichnen die Lage vor Ort als katastrophal.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel stoppte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 45.800 Menschen getötet und mindestens 109.000 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.

TRT Deutsch und Agenturen