Zwischen Israel und den Palästinensern im Gazastreifen ist nach fünf Tagen eskalierender Gewalt mit 35 Toten am Samstagabend eine Feuerpause in Kraft getreten. Ägypten hatte die ab 21.00 Uhr geltende Waffenruhe vermittelt, wie die Nachrichtenagentur AFP von ägyptischer und palästinensischer Seite erfuhr. Nach kurzer Zeit nach Inkrafttreten kehrte in dem Gebiet am Abend tatsächlich Ruhe ein.
In der ersten halben Stunde vor Inkrafttreten der Waffenruhe setzte Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen fort. Auch aus dem Gazastreifen wurden Dutzende Raketen abgefeuert, wie AFP-Journalisten und Augenzeugen beobachteten. Den ganzen Samstag über hatten sich beide Seiten beschossen.
Ein paar Raketen wurden auch noch nach 21.00 Uhr abgeschossen, gefolgt von israelischen Angriffen, doch dann kehrte allmählich Ruhe ein und die Bevölkerung in Gazastreifen wagte sich erstmals seit mehreren Tagen auf die Straßen. Wie die israelische Armee mitteilte, wurden nach 22.00 Uhr noch zwei Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert, ohne das dabei jemand zu Schaden kam.
34 Palästinenser und eine Israelin getötet
Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen kamen Dutzende Menschen ums Leben. Allein seit Dienstag wurden insgesamt 35 Menschen getötet - 34 Palästinenser und eine Israelin. Unter den Todesopfern waren auch Kinder und Frauen.
Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern war am Dienstag erneut aufgeflammt, nachdem drei ranghohe Mitglieder der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (ID) bei israelischen Luftangriffen getötet worden waren.
Seit dem Tod eines ranghohen Vertreters des ID in israelischer Haft ist die Lage in der Region extrem angespannt. Der 45-jährige Häftling Chader Adnan war Anfang Mai nach einem monatelangen Hungerstreik gestorben.
Ein ID-Vertreter, der in Kairo bei den Verhandlungen war, erklärte nun: „Wir danken Ägypten für seine Bemühungen.“ Mohammad al-Hindi fügte hinzu, die Abmachung der Konfliktparteien sehe auch die Zusicherung Israels vor, Kämpfer nicht mehr ins Visier zu nehmen.