Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA schließt nach eigenen Angaben vorerst sein Hauptquartier in Ost-Jerusalem wegen „Ausschreitungen israelischer Extremisten“. Diese hätten am Donnerstagabend zweimal Feuer auf dem UNRWA-Gelände im besetzten Ostteil der Stadt gelegt, erklärte Hilfswerkschef Philippe Lazzarini im Onlinedienst X. „UN-Personal war ernsthaft in Gefahr.“
„Das ist eine ungeheuerliche Entwicklung“, schrieb Lazzarini weiter. Das Hauptquartier werde deshalb so lange geschlossen, „bis die Sicherheit wiederhergestellt ist“. Auch zuvor habe es schon ähnliche Vorfälle gegeben.
„Eine von bewaffneten Männern begleitete Menge" sei außerhalb des Geländes gesehen worden, berichtete Lazzarini über die Brandstiftung am Donnerstagabend. Die Menge habe gerufen „Brennt die Vereinten Nationen nieder“. Es habe sich in diesem Moment sowohl Personal des Palästinenserhilfswerks als auch anderer UN-Organisationen auf dem Gelände befunden. Dieses habe die Feuer selbst gelöscht. „Obwohl es unter unserem Personal keine Verletzten gab, verursachte das Feuer große Schäden in den Außenbereichen“, schrieb Lazzarini.
Das 1949 gegründete UN-Hilfswerk hat das Mandat der Vereinten Nationen, den in ihrem Einsatzgebiet registrierten palästinensischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe und Schutz zu gewähren.
Nach palästinensischen Angaben wurden bei israelischen Angriffen auf Gaza mindestens 34.735 Menschen getötet und 78.108 weitere verletzt – die meisten davon Frauen und Kinder. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.