Hunderte Demonstranten haben im kalifornischen Parlament in Sacramento eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gefordert und mit ihrem Protest eine Sitzung unterbrochen. Etwa 250 Menschen versammelten sich am Mittwochnachmittag auf der Galerie des Sitzungssaals, wie US-Medien berichteten. Sie riefen demnach Slogans wie „Waffenruhe jetzt“ und forderten auf Bannern einen Stopp der US-Finanzierung für „Israels Völkermord in Palästina“. Die Abgeordneten hätten den Saal verlassen, die Sitzung sei auf Donnerstag vertagt worden, hieß es.
In der Rotunda des Gebäudes legten die Demonstranten nach Angaben der „Los Angeles Times“ Papierblumen nieder, die nach ihren Angaben für die bereits mehr als 22.000 Toten seit dem Einmarsch des israelischen Militärs im Gazastreifen stehen. Der Protest sei friedlich verlaufen, es habe keine Festnahmen gegeben. Organisiert hatten die Aktion nach Medienangaben unter anderem die antizionistischen jüdischen Organisationen Jewish Voice for Peace und If Not Now. Der Antizionismus spricht dem Staat Israel das Existenzrecht ab.
Nach Angaben des Portals «Politico» war es bereits das dritte Mal in den vergangenen Monaten, dass Demonstranten eine politische Versammlung in Kalifornien störten. Auch in der US-Hauptstadt Washington war es bereits zu Protesten im Kongressgebäude gekommen.
Vernichtungskrieg in Gaza
Der Krieg im Gazastreifen dauert mittlerweile fast drei Monate an. Israel nahm den Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg gegen die Menschen in Gaza zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 22.000 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.