Als Reaktion auf den russischen Ausschluss vom Eurovision Song Contest (ESC) 2022 verlassen mehrere russische Sender den Veranstalter European Broadcasting Union (EBU). Der Erste Kanal, die staatliche Medienholding WGTRK und das Radiozentrum Ostankino protestierten damit gegen den Schritt. Es handle sich um ein unangemessenes politisches Opfer eines Musikforums, das immer seinen unpolitischen Status betont habe, teilten die Sender am Samstag der Agentur Tass zufolge mit.
Die Entscheidung sei zudem mitnichten das erste Mal, dass die EBU sich politisch beim ESC einmische. Die Sender nannten das Lied „1944“, mit dem die ukrainische Sängerin Jamala 2016 den Wettbewerb gewonnen hatte - „ein offenes politisches Manifest“ - sowie den Ausschluss von Belarus 2021. „Dies sind nur zwei Beispiele in einer langen Reihe, als die Organisatoren den Begriff "Politik" voreingenommen und wählerisch genutzt haben“, hieß es. Die EBU setze damit den Wunsch der EU um, obwohl die meisten Mitglieder der Rundfunkunion gar keine EU-Mitglieder seien.
Die EBU hatte ihre Entscheidung am Freitag damit begründet, dass eine russische Teilnahme den Wettbewerb „in Misskredit bringen könnte“. Russland hatte am Donnerstagmorgen mit dem Angriff auf die Ukraine begonnen.
26 Feb. 2022
dpa
Ähnliche Nachrichten
Griechenland: Bahnhofschef in U-Haft – Proteste dauern an
Nach dem Zugunglück in Griechenland ist der Bahnhofsvorsteher von Larisa in Untersuchungshaft genommen worden. Er gestand, eine Weiche falsch gestellt zu haben. Derweil dauern die Streiks und Proteste der griechischen Eisenbahner seit Tagen an.
Selbe Kategorie
Unterwasser-Telefonkabel zwischen Deutschland und Finnland durchtrennt
Nach der Unterbrechung eines Unterwasser-Telefonkabels zwischen Deutschland und Finnland soll laut beiden Regierungen eine Untersuchung im Gange sein. Mögliche Ursachen wurden nicht bekanntgegeben. Beide Staaten seien „zutiefst besorgt“.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.