Die EU-Kommission hat eine Geldstrafe von insgesamt rund 28,5 Millionen Euro gegen die Geldinstitute Bank of America Merrill Lynch, Crédit Agricole und Credit Suisse verhängt. Die Händler der Banken hätten sich „über Handelsstrategien abgesprochen, sensible Preisinformationen ausgetauscht und Preise abgestimmt“, erklärte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager am Mittwoch. Demnach war auch die Deutsche Bank beteiligt. Weil sie jedoch bereit war, in Brüssel die Einzelheiten über das Kartell offenzulegen, entgeht sie einer Sanktion.
Die beteiligten Händler standen der Kommission zufolge in direkter Konkurrenz zueinander und tauschten sich in privaten Chatrooms regelmäßig über Handelsaktivitäten, Preise und Kunden auf dem Sekundärmarkt für Anleihen aus. Dies erstreckte sich demnach über einen Zeitraum von fünf Jahren und betraf den Handel mit in den USA ausgegebenen Anleihen im europäischen Wirtschaftsraum (EWR).
„Das Verhalten der Investmentbanken schränkte den Wettbewerb auf einem Markt ein, auf dem Investment- und Pensionsfonds regelmäßig Anleihen im Auftrag ihrer Investoren und Rentenanleger kaufen und verkaufen“, erklärte Vestager. Das Kartell habe daher den Märkten und Verbrauchern geschadet.
Bei der Festsetzung der Höhe der Geldbußen berücksichtigte die Kommission nach eigenen Angaben „den von den Kartellteilnehmern mit den fraglichen Produkten erzielten Umsatz im EWR, die Schwere der Zuwiderhandlung, ihre räumliche Ausdehnung und die jeweilige Dauer der Beteiligung“. Der Deutschen Bank hätte demnach mit 21,5 Millionen Euro die schwerste Strafe gedroht.
28 Apr. 2021
Kartellabsprache: EU-Kommission verhängt Millionen-Strafe gegen Banken
Die EU-Kommission hat gegen mehrere europäische und US-amerikanische Geschäftsbanken wegen Kartellabsprachen eine Millionen-Strafe verhängt. Auch die Deutsche Bank war daran beteiligt. Sie konnte aber von der Kronzeugenregelung profitieren.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.