Mit emotionalen Worten hat sich der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın von Angela Merkels außenpolitischem Berater Jan Hecker nach dessen plötzlichem Tod verabschiedet. Mit der Überschrift „In Gedenken an Jan Hecker“ verfasste Kalın am Mittwoch einen Nachruf in „Daily Sabah“. Darin spricht er über seine langjährige Freundschaft mit Hecker und dessen geschätzte Persönlichkeit.
Zuletzt sollen die beiden vor zwei Monaten ein Telefongespräch geführt haben. Kalın erzählt in seinem Artikel von einem gemeinsamen Wunsch mit Hecker. Demnach wollten beide in Zukunft, wenn Hecker als Botschafter in der Türkei leben würde, gemeinsam an der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul einen Kurs über Jura, Philosophie und Internationale Beziehungen dozieren.
„Hecker war ein integrer Mann, ein echter Profi, ein kompetenter Experte, ein fähiger Beamter und ein lieber Freund“, schreibt Kalın. Aufgrund seiner Expertise und „ausgezeichneten Qualitäten“ habe Bundeskanzlerin Merkel Hecker vertraut. „Es machte Spaß, mit ihm zu diskutieren, auch wenn wir nicht einer Meinung waren“, so Kalın über seinen Dialog mit dem verstorbenen Diplomaten.
Die Freundschaft von Kalın und Hecker sei dabei „tiefgründiger als unsere politischen Differenzen“ gewesen, so Kalın weiter. Der türkische Präsidentensprecher erinnert auch daran, dass Hecker in kritischen Zeiten große Beiträge zu den türkisch-deutschen Beziehungen geleistet habe.
Mit privaten Anekdoten schildert Kalın die innige Freundschaft, die er mit Hecker pflegte. So habe Kalın, der als großer Philosophie-Liebhaber gilt, im Jahr 2019 Hecker gefragt, ob er die Hütte Martin Heideggers besuchen könne. Hecker habe daraufhin Heideggers Enkelkind kontaktiert und Kalıns Wunsch erfüllt.
Bei einem Besuch in Berlin habe der türkische Präsidentensprecher auch die Familie Heckers persönlich kennengelernt. „Jeder, der ihn kannte, wird seine Kompetenz, Professionalität und große Humanität bezeugen“, so Kalın.
10 Sep. 2021
TRT Deutsch
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