Archivbild: Türkisches Außenministerium (AA)
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Nach Ansicht eines hochrangigen Beamten des türkischen Außenministeriums wäre ein direkter Handel zwischen Türkiye und Armenien eine Win-win-Situation. Bei einer Normalisierung der Beziehungen werde sich das Handelsvolumen von aktuell 230 Millionen Dollar deutlich verbessern, sagte der anonyme Beamte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu. Doch dazu müsse auch die Infrastruktur wieder instand gesetzt werden. Derzeit läuft der Handel zwischen den beiden Ländern indirekt über das benachbarte Georgien.

Der Diplomat wies darauf hin, dass der derzeitige Prozess zwischen Türkiye und Armenien eher als „vertrauensbildender Prozess“ betrachtet werde – und nicht als Normalisierungsprozess. Beide Seiten verfolgten den Ansatz, vertrauensbildende Schritte zu unternehmen – jedoch ohne eine große Erwartungshaltung.

„Derzeitige Situation entspricht nicht dem gewünschten Bild“

„Die derzeitige Situation entspricht nicht dem gewünschten Bild in den türkisch-armenischen Beziehungen“, so der Beamte. Es seien konkrete Schritte nötig, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Der Beamte äußerte sich dennoch optimistisch in Bezug auf das für September angesetzte Treffen. Jede Seite müsse jedoch die eigenen „Hausaufgaben“ erledigen und „fehlenden Verfahren oder Dokumente“ identifizieren.

Renovierung der Brücke bei Ocaklı

Der Beamte betonte zudem, dass die Situation vor Ort ganz anders sei, als von außen betrachtet. Er verwies auf Schwierigkeiten bei der Instandsetzung der Infrastruktur an den geschlossenen Grenzübergängen.

Besonders die Sanierung der historischen Seidenstraßen-Brücke bei den Ruinen von Ocaklı habe einen symbolischen Wert für die Wiederannäherung, betonte der Beamte. Ein Teil der zerstörten Brücke liegt in Armenien – der andere Teil im türkischen Kars.

Doch für die Sanierung der Brücke müssten auch die Wetterbedingungen stimmen, sagte der Beamte. „So etwas kann nicht in den Wintermonaten versucht werden.“

TRT Deutsch