Fidan and Blinken are also expected to discuss regional and bilateral issues. / Photo: AA (AA)
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Der türkische Außenminister Hakan Fidan und sein US-Amtskollege Antony Blinken haben sich über die Lage im Gazastreifen ausgetauscht. Bei dem Treffen am Montag in Ankara warnte Fidan vor den Folgen einer Vertreibung, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Fidan drängte demnach auf eine umfassende Waffenruhe, um die humanitäre Krise in Gaza abzumildern.

Beide Seiten hätten ihre gemeinsame Verpflichtung bekräftigt, das Wohlergehen der Zivilbevölkerung zu schützen. Auch müsse eine kontinuierliche humanitäre Hilfe für die belagerte Enklave sichergestellt werden.

Türkiye und USA einig über humanitäre Hilfe und Zwei-Staaten-Lösung

In einer Erklärung aus diplomatischen Kreisen in Ankara hiß es: „Türkiye und die Vereinigten Staaten sind sich einig über den Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza, die Notwendigkeit humanitärer Hilfe und die Bemühungen um eine Zwei-Staaten-Lösung.“

Fidan habe gegenüber Biden betont, dass es inakzeptabel sei, Zivilisten anzugreifen und kritische Infrastrukturen in Gaza zu beschädigen, hieß es.

Die Diskussionen im türkischen Außenministerium drehten sich auch um den NATO-Erweiterungsprozess im Rahmen der angestrebten Mitgliedschaft Schwedens. Zudem wurden bilaterale und regionale Fragen zwischen Ankara und Washington erörtert.

Proteste gegen Blinken und US-Außenpolitik

Mitglieder des kemalistisch-antiimperialistischen türkischen Jugendbundes (TGB) protestierten in der Nähe des türkischen Außenministeriums gegen den Besuch Blinkens. Sie schwenkten palästinensische und türkische Flaggen und skandierten „Blinken, du Mörder, verschwinde aus Türkiye.“

Der US-Außenminister hatte am Sonntag überraschend das besetzte Westjordanland besucht, wo er den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas traf. Blinken besuchte auch den Irak und Zypern.

Humanitäre Krise im Gazastreifen weitet sich aus

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal. Rund 1,4 Millionen der insgesamt etwa 2,4 Millionen Einwohner Gazas flohen nach angedrohten Angriffen Israels aus dem Norden in den Süden.

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um seine Belagerung des Gazastreifens enger zu schnüren und einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

Nach palästinensischen Angaben wurden bei den israelischen Angriffen auf Gaza mindestens 9770 Menschen getötet, darunter 4800 Kinder und 2550 Frauen. Die Zahl der israelischen Todesopfer liegt nach Angaben aus Tel Aviv bei knapp 1600.

TRT Deutsch