Im sächsischen Freiberg haben Rechtsradikale und Gegner der Corona-Maßnahmen am Dienstagabend versucht, einen Bürgerdialog von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zu stören. Nach Angaben der Polizeidirektion Chemnitz von Mittwoch blockierten etwa 150 Personen vorübergehend die Ein- und Ausfahrt zum Freiberger Kulturhaus „Tivoli“, wo die Veranstaltung mit Kretschmer stattfand. Zuvor sei ihnen der Einlass zur der Diskussionsrunde verwehrt worden, weil die maximal mögliche Teilnehmerzahl bereits erreicht war.
Nach Ende der Veranstaltung gegen 20.10 Uhr versuchten die Demonstranten die Fahrzeugkolonne des Ministerpräsidenten aufzuhalten, indem sie die Ausfahrt blockierten. Sie skandierten dabei „Volksverräter“ und drängten eine Polizeikette zurück. Auf
Videos in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie die Polizeibeamten in Unterzahl waren und von den Demonstranten geschubst und bedrängt wurden. Durch die Auseinandersetzungen wurde laut Polizei eine 29-jährige Polizistin von einem Fahrzeug der Kolonne am Fuß erfasst und verletzt. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden.
Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 18 Einsatzkräften vor Ort. Von fünf Personen, die ein Banner trugen, seien die Identitäten festgestellt worden. Die weiteren Ermittlungen führe die Chemnitzer Kriminalpolizei.
Beobachter vor Ort sprachen auf Twitter von „Sachsens rechter Mischszene“, die sich in Freiberg versammelt hatte. Unter den Teilnehmern sollen Vertreter von NPD, AfD, Pegida und der rechtsradikalen Partei „Freie Sachsen“ gewesen sein.
19 Aug. 2021
dpa
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