Weil ein türkischstämmiges Mitglied des Stadtrates im französischen Valence einen Beitrag zum Gedenken an die Opfer der armenischen Terrororganisation Asala geliket hat, ist er zum Rücktritt gezwungen worden.
Bei dem Beitrag handelt es sich um ein Bild, das von dem Bruder des Betroffenen Yasin Yıldırım in den sozialen Medien geteilt wurde. In der Bildunterschrift wird das türkische Außenministerium zitiert: „Unsere Märtyrer-Diplomaten der armenischen Terroranschläge“.
Armenische Einzelpersonen und Verbände hatten daraufhin Druck auf den Bürgermeister Nicolas Daragon ausgeübt, Yıldırım zum Rücktritt zu drängen.
Die Anfeindungen der armenischen Diaspora sind nicht neu: Auch während des Wahlkampfes im letzten Jahr war Yıldırım ins Visier genommen worden, weil er Inhalte geliket hatte, die den armenischen Behauptungen bezüglich der Ereignisse von 1915 widersprechen.
Kritik aus der Türkei am erzwungenen Rücktritt
Kritik am Vorgehen gegen Yıldırım kam am Dienstag auch aus Ankara. „Einen Politiker zum Rücktritt zu zwingen, weil er unserer Diplomaten gedachte, die von armenischen Terrorgruppen wie der Armenischen Geheimarmee zur Befreiung Armeniens (Asala) ermordet wurden“, sei inakzeptabel, schrieb der stellvertretende Außenminister Yavuz Selim Kıran auf Twitter.
„Diejenigen, die versuchen, uns bei jeder Gelegenheit über Meinungsfreiheit zu belehren, finden sich selbst zu allen Formen der Unterdrückung berechtigt, wenn sie mit Tatsachen konfrontiert werden, die ihren Frieden stören“, fügte Kıran hinzu.