13.04.2019, Rheinland-Pfalz, Lautzenhausen: Eine Ryanair-Maschine steht auf dem Rollfeld von dem Flughafen Hahn. (dpa)
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Reisende aus der Türkei und den meisten anderen Ländern dürfen nach einem Beschluss der EU-Staaten weiter nicht in die EU einreisen. Für sie werden die in der Corona-Krise eingeführten Einreisebeschränkungen über den 1. Juli hinaus aufrechterhalten.
Ankara kritisierte die Aufrechterhaltung der Einreisebeschränkungen aus der Türkei in die Europäische Union. Man sei „enttäuscht“ darüber, dass die EU die Türkei nicht in die Liste der Länder aufgenommen habe, aus denen Menschen ab diesen Mittwoch wieder einreisen dürften, teilte der Sprecher des Außenministerium in Ankara, Hami Aksoy, am Mittwoch mit. Die Türkei erwarte, dass dieser „Irrtum“ sobald wie möglich aufgehoben wird.
Die EU-Staaten entschieden, dass ab Mittwoch nur Menschen aus 14 Ländern wieder einreisen dürfen. Die Liste soll alle zwei Wochen überarbeitet werden, wie der Rat der EU-Staaten erklärte.
Bislang sind Algerien, Australien, Kanada, Georgien, Japan, Montenegro, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Serbien, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay auf der Liste. Zusätzlich wird China genannt - das Land muss aber noch zusagen, dass auch EU-Bürger dort einreisen dürfen.
Entscheidend für die Lockerung der Einreisebeschränkungen ist künftig vor allem die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage. Zudem sollen unter anderem der Trend im gleichen Zeitraum sowie der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie eine Rolle spielen.
Konkret ist vorgesehen, dass die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen zwei Wochen pro 100.000 Einwohner „nahe an oder unter“ dem EU-Durchschnitt ist, der zuletzt bei 16 lag. Der Trend neuer Fälle im gleichen Zeitraum soll im Vergleich zu den vorherigen 14 Tagen „stabil oder abnehmend“ sein. Beim Umgang der Staaten mit Covid-19 sollen Maßnahmen zur Kontaktverfolgung von Infizierten, die Zahl von Tests und Eindämmungsbemühungen eine Rolle spielen.
Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst zu verbieten. Der Einreisestopp war mehrfach verlängert worden und gilt derzeit bis Ende Juni.

dpa