Die jüngste Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron amIslam hat in der muslimischen Welt für Empörung gesorgt. Der Gelehrte und Generalsekretär der „Internationalen Union für muslimische Gelehrte“ (IUMS), Ali al-Qaradaghi, verurteilte am Freitag die Aussagen Macrons.
Am gleichen Tag hatte Macron einen Plan zur stärkeren Durchsetzung des Säkularismus in Frankreich vorgestellt und beschrieb dabei den Islam abwertend als „eine Religion, die überall auf der Welt in der Krise steckt“. Er sagte auch: „Wir kommen nicht darum herum festzustellen, dass es einen radikalen Islam in Frankreich gibt". Es folgten zahlreiche Reaktionen.
Auf Facebook schrieb al-Qaradaghi in Richtung Macron: „Machen Sie sich keine Sorgen um unsere Religion, sie war nie auf die Unterstützung einer Behörde angewiesen.“
„Die Zukunft gehört der Religion des Islam, und wir fürchten um die Zukunft von Gesellschaften, die die Religionen (...) anderer Menschen zu legitimen Zielen machen“, erklärte der Gelehrte al-Qaradaghi. „Wir haben Angst vor Gesellschaften und Regierenden, die sich zwanghaft Feinde schaffen.“ Macron lebe immer noch im Geisteszustand der mittelalterlichen Religionskriege.
Er fügte hinzu: „Wenn es eine wirkliche Krise gibt, ist sie auf die Doppelmoral einiger westlicher Politiker zurückzuführen.“ Tatsächlich sei es Macron selbst, der „sich in einer moralischen und politichen Krise“ befinde, schloss der Gelehrte.