Archivbild: Ein Demonstrant protestiert die Unterdrückung der Uiguren in China. (AA)
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YouTube hat jüngst Videos einer Menschenrechtsgruppe gesperrt, die Zeugenaussagen über verschwundene Menschen im uigurischen Autonomiegebiet in China dokumentiert. Das berichtete das MIT Technology Review am Donnerstag. Dem Bericht zufolge wurde der YouTube-Kanal der Menschenrechtsgruppe „Atajurt Kazakh Human Rights“ am 15. Juni vollständig blockiert, weil seine Inhalte gegen Richtlinien der Videoplattform verstoßen hätten.

YouTube erklärte dazu Berichten zufolge, dass 12 Videos der NGO mehrere „Strikes“ erhalten hätten, weil sie Menschen zeigten, die Ausweise hochhielten, um zu beweisen, dass sie mit den Uiguren oder Kasachen verwandt sind, die in Chinas verschwunden sind.

Berichten zufolge erklärte YouTube, dass das Veröffentlichen von persönlichen Informationen gegen die Richtlinien der Plattform verstoße. Die Administratoren des Kanals legten daraufhin Einspruch gegen die Sperre und die Entfernung der 12 Videos ein. Der Kanal selbst und einige der Videos seien drei Tage später wieder freigeschaltet wurden. Bezüglich der verbleibenden und weiterhin blockierten Videos habe YouTube den Berichten zufolge keine Erklärung abgegeben. Die Gruppe habe deshalb beschlossen, ihre Videos auf der Blockchain-basierten Videoplattform Odysee zu sichern.

Menschenrechtsgruppen schätzen, dass allein in den vergangenen Jahren hunderttausende turksprachige Uiguren, Kasachen oder andere Mitglieder muslimischer Minderheiten im Nordwesten Chinas in Umerziehungslager gesteckt worden sind. Die Vorwürfe gegen China reichen von Folter und Zwangssterilisation bis Zwangsarbeit. China hingegen lehnt die Darstellungen ab und spricht von „Fortbildungszentren“.

TRT Deutsch