Westjordanland: 18 Todesopfer bei israelischem Luftangriff auf Tulkarem / Photo: DPA (dpa)
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Bei dem Angriff eines israelischen Kampfflugzeugs auf ein Café in der Stadt Tulkarem im Norden des Westjordanlandes sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten war zunächst unklar. Berichten zufolge befanden sich noch viele Menschen unter den Trümmern. Es war der erste Luftangriff dieser Art auf Palästinenser im besetzten Westjordanland seit der Zweiten Intifada im Jahre 2000.

Die israelische Armee bestätigte den Angriff und erklärte, sie habe Sahi Jasser Abd al-Rasegh Ufi, den Chef der Hamas in Tulkarem, ermordet.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, eilten der Zivilschutz und Rettungsdienste zum Ort des Geschehens und transportierten Verletzte und die Leichen der Getöteten in das Martyr Dr. Thabet Thabet Krankenhaus in Tulkarem.

Israelische Gewalt im besetzten Westjordanland

In dem seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges gegen den Gazastreifen deutlich verschärft. Nach Angaben palästinensischer Behörden wurden dort seit Beginn des Krieges mindestens 741 Palästinenser von israelischen Soldaten oder illegalen israelischen Siedlern getötet.

Seit dem 7. Oktober haben Verhaftungen, Razzien und Angriffe gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem zugenommen. Dabei wurden 11.100 Palästinenser von der israelischen Armee im Westjordanland festgenommen.

Im Westjordanland leben rund drei Millionen Palästinenser sowie etwa 700.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden. Immer wieder kommt es dort zu Übergriffen auf Palästinenser durch extremistische Siedler und israelische Soldaten. Der UN-Sicherheitsrat hat diese Siedlungen 2016 für völkerrechtswidrig erklärt und Israel aufgefordert, alle Siedlungsaktivitäten einzustellen.

TRT Deutsch und Agenturen