Die UN-Kulturorganisation Unesco hat ihren diesjährigen Preis für Pressefreiheit an alle palästinensischen Journalisten verliehen, die während Israels Angriffen im Gazastreifen berichten. Der Preis würdige „den Mut von Journalisten, die sich schwierigen und gefährlichen Umständen stellen“, sagte Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay am Donnerstag.

Der Vorsitzende der aus Medienfachleuten bestehenden internationalen Jury, Mauricio Weibel, sagte: „In diesen Zeiten der Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit möchten wir den palästinensischen Journalisten, die unter so dramatischen Umständen über diese Krise berichten, eine starke Botschaft der Solidarität und Anerkennung zukommen lassen.“ Dazu gehörten „verheerende israelische Luftangriffe, gestörte Kommunikation, Versorgungsengpässe und ausgedehnte Stromausfälle“.

Das Vorgehen Israels im Gazastreifen wird heftig kritisiert, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Todesopfer unter den Medienschaffenden. Die Nachrichtenagenturen Reuters und Agence France Press hatten im Oktober von Israel Zusicherungen verlangt, dass ihre Journalisten nicht Ziel israelischer Angriffe würden. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, sie könnten die Sicherheit ihrer im Gazastreifen tätigen Journalisten nicht garantieren.

Mindestens 97 Journalisten und Medienmitarbeiter wurden nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) seit Kriegs-Beginn vor fast sieben Monaten getötet, davon 92 Palästinenser.

Nach palästinensischen Angaben wurden seit dem 7. Oktober im Gazastreifen mehr als 33.800 Menschen durch israelische Angriffe getötet und mehr als 77.800 verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.