Seit dem Wiederaufflammen des Bürgerkriegs in Syrien sind laut Vereinten Nationen mindestens 370.000 Menschen vertrieben worden. „Die meisten der Vertriebenen sind Frauen und Kinder. Unsere Kollegen von der humanitären Hilfe berichten uns, dass inzwischen Zehntausende Menschen im Nordosten Syriens angekommen sind“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York.
Viele Notunterkünfte stoßen laut UN bereits jetzt an ihre Grenzen. „Mit diesen Standorten, die nun ausgelastet sind, schlafen Menschen auf der Straße oder in ihren Autos bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, da der Winter hereinbricht“, sagte Dujarric. Die Kämpfe verursachen demnach auch Schäden an wichtiger Infrastruktur und unterbrechen dringend benötigte Hilfe.
Bereits seit 2011 herrscht in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg, der das Land völlig gespalten hat. Das Regime von Baschar al-Assad kontrollierte zuletzt mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran etwa zwei Drittel des Landes. Oppositionskräfte unter der Führung der Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) aus dem Nordwesten des Landes rücken derzeit Richtung Damaskus vor. Wichtige Städte wie Aleppo, Hama und Daraa wurden bereits von der Opposition erobert.