Papst Franziskus hat im Ukraine-Krieg die Regierung in Kiew zum Hissen der „weißen Fahne“ aufgerufen. „Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln“, sagte der Papst in einem Fernsehinterview. Er sei der Ansicht, dass derjenige Stärke zeige, „der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen“.
Es zeige derjenige Stärke, „der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln“, sagte Franziskus am Samstag im Schweizer Sender RSI. „Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird.“
Papst weist auf Ankaras Bemühungen hin
„Wir müssen uns nach einem Land umsehen, das vermittelt“, so Franziskus mit Blick auf die Vermittlungsbemühungen Ankaras. „Heute gibt es viele Länder, die bereit sind, im Krieg in der Ukraine zu vermitteln. Türkiye hat einen Vorschlag gemacht, um den Prozess zu initiieren. Zögern Sie nicht zu verhandeln, bevor die Dinge noch schlimmer werden", unterstrich er.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte sich am Freitag erneut als Gastgeber für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine angeboten. Das Nato-Mitglied Türkiye hat seit Beginn des Kriegs seine Kontakte sowohl zur Ukraine als auch zu Russland aufrechterhalten.
