UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat ein Jahr nach Beginn des blutigen Machtkampfs im Sudan gemeinsame Anstrengungen für eine Feuerpause und ein Ende des Blutvergießens gefordert. „Der einzige Weg aus diesem Schrecken heraus ist eine politische Lösung“, sagte er am Montag in New York.
Gleichzeitig erhalte der Konflikt in dem afrikanischen Land nicht genügend Aufmerksamkeit: „Die Welt vergisst die Menschen im Sudan“, sagte er. Im Sudan gehe es um mehr als um den Konflikt zweier Gruppen: „Das ist ein Krieg gegen viele Tausend Zivilisten, die getötet, und gegen Zehntausende, die verstümmelt wurden“, so Guterres. „Und es ist ein Krieg gegen Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht.“
Guterres klagte über massive sexuelle Gewalt, Terror gegen Zivilisten und willkürliche Angriffe auf Wohngebiete, die Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit sein könnten. Besorgt zeigte er sich über die jüngste Eskalation in El Fascher, der Hauptstadt von Nord Darfur, die auch ein wichtiges Zentrum für Hilfslieferungen ist. Neue Angriffe und die Zerstörung von Dörfern in der Umgebung hätten neue Fluchtbewegungen ausgelöst, derzeit werde in den Vororten der Stadt gekämpft. „Jeder Angriff auf El Fascher wäre verheerend für die Zivilbevölkerung und könnte Konflikte zwischen Volksgruppen in ganz Darfur auslösen. Er würde auch Hilfsmaßnahmen in einem Gebiet zunichtemachen, das bereits am Rand einer Hungersnot steht.“
Mit Blick auf die internationale Geberkonferenz in Paris sagte Guterres angesichts der bisherigen Unterfinanzierung von Hilfsmaßnahmen im Sudan, die Menschen im Sudan bräuchten die Großzügigkeit und Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, „um ihnen aus diesem Albtraum heraus zu helfen.“