Ein 13-jähriger Palästinenser ist kurz nach einem Angriff durch israelische Soldaten im Westjordanland gestorben. Der Junge sei am Morgen im Dorf Al-Mughajjir von einer Kugel eines Soldaten in den Bauch getroffen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitagabend mit. Später sei er an seinen Verletzungen gestorben
Hintergrund des Angriffs war eine Demonstration gegen die Errichtung einer illegalen jüdischen Siedlung.
Die israelische Armee habe den Protest „gewaltsam“ aufgelöst, sagte Amin Abu Aliya, Bürgermeister des Dorfes Al-Mughajjir. Vier weitere Menschen wurden durch Schüsse der israelischen Armee verwundet, wie die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete.
„Dieses hässliche Verbrechen ist ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, kritisierte das palästinensische Außenministerium in einer Erklärung.
Die israelische Armee behauptete, Dutzende „Randalierer“ hätten nahe dem Dorf Steine auf Soldaten und Grenzpolizisten geworfen. Zudem leugnete das israelische Militär Berichte über den Einsatz von scharfer Munition bei der Demonstration.
Das Westjordanland wird seit 1967 von Israel besetzt. Mehr als 450.000 Israelis leben in illegalen Siedlungen in Palästina. Die Palästinenser streben die Errichtung eines eigenen Staates an, der das besetzte Westjordanland, Ostjerusalem und den Gazastreifen umfassen soll.
Die letzte Runde der israelisch-palästinensischen Friedensgespräche war 2014 gescheitert.