Aufgrund der massiven Angriffe Israels ist im nördlichen Gazastreifen kein Krankenhaus mehr funktionsfähig. Alle Krankenhäuser im Norden von Gaza seien „außer Betrieb“, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Jussef Abu Risch am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Israel greift immer stärker auf die Umgebung von Krankenhäusern in der belagerten Enklave an. Den Kliniken fehlt Treibstoff für den Betrieb von Generatoren. Auch die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Strom wurde durch Israel gestoppt. Nach Angaben des Vize-Gesundheitsministers starben in der Al-Schifa-Klinik mittlerweile sechs Frühgeborene und neun schwerkranke Patienten. Auf dem Krankenhausgelände haben auch tausende Menschen Zuflucht gesucht.
Am Samstag hatte das Krankenhaus mitgeteilt, dass 39 Frühchen auf der Neugeborenenstation lägen und die Krankenschwestern die Babys inzwischen „manuell“ beatmen würden. Ein Arzt der Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen hatte erklärt, 17 Patienten befänden sich auf der Intensivstation.
Israel nahm den Vergeltungsschlag der Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um seine Belagerung des Gazastreifens enger zu schnüren und einen Vernichtungskrieg zu starten. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher 11.180 Menschen getötet, darunter die meisten Frauen und Kinder. Experten und NGOs werfen Tel Aviv Kriegsverbrechen vor.