21. November 2021: Zerstörte Gebäude auf Guadeloupe (AFP)
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Angesichts von Unruhen im französischen Übersee-Département Guadeloupe in Zusammenhang mit Corona-Auflagen hat Präsident Emmanuel Macron zu Besonnenheit aufgerufen. „Unsere Priorität ist weiter, davon zu überzeugen, dass eine Impfung die beste Lösung ist“, sagte Macron am Montag in Paris. Zugleich warnte er die Bevölkerung des Karibikgebiets davor, auf Lügen, falsche Informationen und Manipulationen hereinzufallen. Auf Guadeloupe leben etwa 400.000 Menschen.
Wegen anhaltender Proteste mit Straßenblockaden, geplünderten Läden und Bränden gilt seit Freitag eine nächtliche Ausgangssperre - zunächst bis Dienstag. Der Gewerkschaftsbund LKP rief gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal und andere Maßnahmen zu einem unbefristeten Streik auf. Wie auf dem französischen Festland gilt in dem Karibikgebiet eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Die Proteste vermengen sich mit Unzufriedenheit über soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit und Armut.

Castex: Lage auf der Inselgruppe „gravierend“
Die Zentralregierung in Paris hat zur Verstärkung 200 Polizisten und Gendarmen in die Karibik entsandt. Am Montagabend beriet Premierminister Jean Castex mit örtlichen Politikern über die Entwicklung. Anschließend erklärte er, die Lage sei gravierend. Eine gewalttätige Minderheit zerstöre Geschäfte, versperre Kranken den Zugang zu lebenswichtiger Behandlung und schieße sogar auf Sicherheitskräfte. „Ich verurteile mit extremer Entschiedenheit diese Gewalt“, sagte er.
Auch auf der französischen Karibikinsel Martinique rührt sich Protest gegen die Corona-Auflagen mit Blockaden und Demonstrationen. Zugleich gab es Appelle zu einem Generalstreik.

dpa