Die Bundeswehr hat erneut deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon ausgeflogen. Der Flug mit 89 Menschen an Bord sei auf dem Weg nach Deutschland, schrieb das Bundesverteidigungsministerium am Dienstagnachmittag im Onlinedienst X. Dabei handele es sich um „besonders gefährdete Deutsche“, teilte das Auswärtige Amt bei X mit. Der Luftwaffen-Airbus hatte demnach zuvor zwei Tonnen medizinische Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in die libanesische Hauptstadt Beirut gebracht.
„Im Rahmen der diplomatischen Abholung führen das Auswärtige Amt und das Bundesministerium der Verteidigung heute zusammen einen vierten Flug durch“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Besonderer Dank gelte „den Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe, die erneut unter herausfordernden Bedingungen mit ihrem Flugzeug des Typs A321 weitere 89 besonders gefährdete Deutsche bei der Ausreise aus Libanon unterstützen“. Den Angaben zufolge wurden damit bisher insgesamt 549 Menschen aus dem Libanon ausgeflogen.
Türkiye kündigt Evakuierung türkischer Staatsbürger aus dem Libanon an
Türkiye hat angekündigt, rund 2000 ihrer Staatsbürger aus dem Libanon zu evakuieren. Zwei türkische Marineschiffe sollen noch am Dienstag aus einem Hafen in der südtürkischen Provinz Mersin auslaufen, erklärte das Außenministerium in Ankara. Die Schiffe sollen dann am Mittwoch in Beirut türkische Staatsbürger an Bord nehmen und evakuieren.
Im türkischen Konsulat im Libanon sind 14.000 türkische Staatsbürger registriert. Türkische Vertreter hatten nach eigenen Angaben Notfallpläne erstellt, um ihre Landsleute wegen der sich verschlechternden Sicherheitssituation aus dem Libanon zu evakuieren.
Vergangene Woche hatte das türkische Außenministerium mitgeteilt, es habe Richtlinien für die Evakuierung von Staatsbürgern aus Drittländern festgelegt. Ankara arbeite zusammen mit fast 20 Ländern an den nötigen Vorbereitungen, hieß es.
Französisches Militär fliegt 50 Menschen aus dem Libanon aus
Auch aus Frankreich brachte ein Militärtransportflugzeug am Dienstag etwa 50 ausreisewillige Menschen aus dem Libanon zurück, wie die Nachrichtenagentur AFP von drei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen erfuhr. Laut einer dieser den französischen Behörden nahestehenden Quellen handelt es sich bei den Passagieren überwiegend um Schutzbedürftige, die kein Flugticket für die Ausreise aus dem Libanon bekamen. Damit wurden zuvor von der Wochenzeitung „Journal du Dimanche“ bekannt gegebene Informationen bestätigt.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Frankreich auf kommerziellen Flügen einige hundert Plätze für kranke oder ältere französische Staatsangehörige reserviert. Schätzungsweise 24.000 Menschen im Libanon besitzen einen französischen Pass, viele von ihnen haben die doppelte Staatsbürgerschaft.