Kinderpornografische Webseiten (Others)
Folgen

Kinderpornografische Inhalte im Internet werden einem Regierungsbericht zufolge in der Regel binnen weniger Tage von den Providern gelöscht. Das geht aus einer Bilanz für das vergangene Jahr hervor, die Innen- und Justizministerium dem Bundeskabinett vorgelegt haben. Demnach waren bei inländischen Servern bereits zwei Tage nach einem Hinweis des Bundeskriminalamts (BKA) 85,4 Prozent der beanstandeten Seiten gelöscht. Nach einer Woche waren es sogar 99 Prozent.

Bei Webseiten, die aus dem Ausland kommen, sei wegen der komplizierteren Abläufe mehr Zeit erforderlich, heißt es im sogenannten „Löschbericht“. Hier waren deshalb nach einer Woche erst 57,6 Prozent der Inhalt verschwunden. Nach vier Wochen betrug die Löschquote 88,2 Prozent. Von den im Jahr 2023 beim BKA eingegangenen Hinweisen bezog sich allerdings nur gut ein Fünftel auf ausländische Serverstandorte.

Buschmann: Löschung dient der Würde der Kinder

„Hinter jedem Video und Foto stehen furchtbare Taten“, betonte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Justizminister Marco Buschmann (FDP) ergänzte, mit der wiederkehrenden Verbreitung solcher Inhalte werde die Würde der betroffenen Kinder immer wieder verletzt. „Deshalb ist es so wichtig, die Inhalte dauerhaft aus dem Internet zu entfernen.“

Im Jahr 2011 hatte der Bundestag mit großer Mehrheit das Prinzip „Löschen statt Sperren“ beschlossen. Seitdem werden kinderpornografische Darstellungen im Netz nicht mehr hinter Stoppschildern versteckt, sondern komplett gelöscht.

dpa