Vier Journalisten sind auf der griechischen Insel Samos aufgrund von Dreharbeiten von der Polizei festgenommen worden. Zwei der Medienmitarbeiter stammen aus Deutschland. Nach eigenen Angaben wurden sie acht Stunden lang inhaftiert und misshandelt. Die Journalisten drehten auf der Insel einen Dokumentarfilm über Klimawandel und Migration. Trotz Protest der Journalisten, beschlagnahmten Polizeibeamte deren Ausrüstung.
Als er seinen Anwalt traf, schlossen sie ihn in einem Raum ein und durchsuchten das Filmmaterial, berichtet der Fotograf Manolo Ty. Der deutsche Honorarkonsul sei Zeuge des Geschehens geworden, wie Journalisten von der Polizei innerhalb der Europäischen Union festgenommen wurden, fügte er hinzu.
Nach seiner Freilassung gab Ty dem griechischen Magazin „Parallaxi“ ein Interview und schilderte das Erlebte. „Selbst jetzt verstehen wir nicht, warum uns das alles passierte. Sie haben uns auf der Straße angehalten und uns durchsucht. Danach sagten sie, wir müssten ihnen zur Polizeistation folgen, ohne zu erklären, warum. Die Beamten haben alle unsere Ausrüstung genommen und sie waren hartnäckig. Wir mussten uns auch ausziehen und wir haben nicht verstanden, was passiert ist."
Die Medienschaffenden hätten nach einem Anwalt verlangt, doch dieser sei ihnen verwehrt worden. Daraufhin hätten sie einige Medien, darunter auch die Nachrichtenagentur AFP, kontaktiert. Ihnen seien die Handys weggenommen worden, sodass sie auch nicht mehr miteinander kommunizieren konnten. Als die Journalisten die griechischen Sicherheitsbeamten fragten, ob sie verhaftet seien, hieße es Nein. Während der achtstündigen Inhaftnahme hätten sie auch nichts zu essen bekommen, schildert der Fotograf weiter. Sie wüssten nicht, warum all das passiert sei, aber sie wollten nach all dem Abenteuer nach Deutschland zurückkehren.
Auch „Reporter ohne Grenzen“ schaltete sich ein und teilte die Fotos der Journalisten. Sie forderte die griechischen Behörden auf, derartige Verstöße gegen Journalisten zu beenden.
TRT Deutsch
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