Europaweit werden derzeit rund 51.400 unbegleitete minderjährige Geflüchtete vermisst, die zuvor in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine Datenrecherche des internationalen Journalistennetzwerks Lost in Europe, über die der mitbeteiligte Rundfunk Berlin-Brandenburg (Rbb) am Dienstag berichtete. Bis heute haben die Behörden keine Kenntnisse über ihren Verbleib.
In Deutschland werden nach Angaben des BKA demnach aktuell 2005 minderjährige Geflüchtete gesucht. Die Anzahl vermisster Kinder und Jugendlicher hat sich dem Bericht zufolge seit 2021 mehr als verdoppelt - damals wurden europaweit knapp 18.300 unbegleitete minderjährige Geflüchtete vermisst, in Deutschland 792.
Während einige Länder wie Italien und Österreich mit jeweils mehr als 20.000 verschwundenen Kindern und Jugendlichen besonders hohe Zahlen melden, sammeln andere wie zum Beispiel Spanien oder Griechenland gar keine Informationen über unbegleitete Kinder und Jugendliche.
Im Mai soll der EU-Migrationspakt verabschiedet werden, der sowohl Gesetzesvorschläge für eine bessere Registrierung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten als auch europaweite Vorgaben zur Vermittlung von Betreuungspersonen enthält.