In Finnland sind vier im vergangenen Herbst festgenommene Rechtsextreme wegen mutmaßlich geplanter Terroranschläge angeklagt worden. Den Männern im Alter zwischen 20 und über 60 Jahren werde zur Last gelegt, „auf der Grundlage ihrer rassistischen Überzeugungen einen bewaffneten Konflikt zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen vorbereitet zu haben“, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag. Die Gruppe soll von einer gemieteten Garage im rund 100 Kilometer nördlich von Helsinki liegenden Lahti aus Angriffe mit selbstgebauten Schusswaffen geplant haben.
Die Männer hätten die Ziele für ihre geplanten Angriffe auf Grundlage von deren Hauptfarbe und politischen Überzeugungen ausgesucht, erklärte die Polizei. Die Gruppe soll selbst Waffen hergestellt, Wehrübungen abgehalten und Informationen über die Herstellung von Waffen mithilfe von 3D-Druckern verbreitet haben.
Nach Angaben der finnischen Polizei werden die vier Männer verdächtigt, Kontaktinformationen von ideologischen Gegnern und Vereinigungen zu sammeln und bewaffnete Angriffe auf diese zu planen. Darüber hinaus sollen sie Anschläge auf lebenswichtige zivile Infrastrukturen wie Stromnetze und Eisenbahnen geplant haben. Den Verdächtigen wird auch der Besitz von Schusswaffen und Rauschgiftdelikten vorgeworfen.
Die drei Männer waren im Herbst 2022 zunächst festgenommen, dann aber vor dem Prozess wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Einer der Verdächtigen wurde im März 2023 erneut festgenommen, da er laut Polizei weiterhin Waffen hergestellt hatte. Er sitzt seither in Untersuchungshaft.