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Doch weit gefehlt: Es ist genau dieser unbeugsame Wille der Mütter, der ein Signal an die gesamte Welt schickt, ein Signal der Stärke und des Glaubens an das Gute, ein Signal, dass Frauen Terror verabscheuen und dass Frauen oftmals selber Opfer von Terrorideologien werden; mit anderen Worten, eine klare Ansage, ein Symbol für ‚‚Frauen-Power‘‘.

Und wir reden hier nicht nur von Jungen, sondern auch von Mädchen, die von den menschenverachtenden Anführern der PKK/YPG mit Hilfe der HDP mit dubiosesten Versprechungen angelockt werden.

Es ist jedoch leichter gesagt als getan, der PKK endlich ihr grausames Handwerk zu legen – hierfür bedarf es der gesamten Gesellschaft und nicht nur der weiblichen Hälfte. Aber genau wie der Internationale Frauentag, der vor über einhundert Jahren in Amerika seinen Anfang nahm, und genau wie alle anderen relevanten Themen, die nach wie vor einer gerechten Lösung bedürfen – zum Beispiel die Gleichstellung am Arbeitsplatz, eine geschlechterunabhängige faire Vergütung, das Ende der an Frauen verübten häuslichen Gewalt, gibt es noch viel zu tun. Dennoch hat die Frauenbewegung unsere Welt positiv verändert – die Mütter der von der PKK ihrer Jugend und oft ihres Lebens beraubten Kinder werden der Welt zeigen, dass genau diese Bewegung nichts von ihrer Bedeutung verloren hat, im Gegenteil.

Auf die Proteste der Mütter in der Türkei kommen wir gleich noch einmal zurück. Sprechen wir zuerst jedoch einen Fall an, der eigentlich jedem Menschen die Augen hätte öffnen müssen.

Rückblick Oktober 2016

Selten wird die Terrororganisation PKK (‚‚Arbeiterpartei Kurdistans‘‘) in deutschsprachigen Medien als das dargestellt, was sie eigentlich ist: eine menschenverachtende Bande von Attentätern, Bombenlegern und Kriminellen. Ausnahmen gibt es, und diese hier, obwohl vom 6. Oktober 2016, ist besonders heute, am 8. März 2021, dem Internationalen Frauentag, von fortwährender Bedeutung.

Der Artikel der renommierten Tageszeitung Die Welt demoliert das von der PKK so gerne gepflegte Image der Freiheitskämpfer, die als Idealisten alles Böse dieser Welt ungeschehen machen wollen. Die Realität ist: Um ‚‚Nachwuchs‘‘ zu bekommen, muss man zu drastischen Mitteln greifen, denn freiwillig folgt kein junger Mensch und mit Sicherheit keine junge Frau dem Ruf der Mörderbande in die Berge im südlichen Grenzgebiet zur Türkei.

Selbst wenn die Überschrift trotz aller Deutlichkeit das Wort ‚soll‘ verwendet: ‚‚PKK-Führer soll junge Frau rekrutiert haben‘‘, werden schockierende Details der täglichen Arbeit der Terrorclique in Deutschland bekannt. In einem Gerichtsverfahren stellte der Staatsanwalt fest, es gäbe hauptamtliche Kader der PKK auf deutschem Boden und es gäbe einen PKK-Sektor-Nord. Dann erfahren wir von einer 21-jährigen Frau, die von der PKK ‚‚als Kämpferin‘‘ rekrutiert worden sei. Man hörte von einem Angeklagten, er hätte versucht, ihre Rückkehr zu organisieren, was aber nicht funktionierte. Deshalb ging der Vater der jungen Frau vor Gericht – trotz Drohungen seitens der PKK.

Es gibt also allgemein bekannte ‚Sektionen‘ der PKK in Deutschland, es gibt den Versuch, Menschen mit kurdischen Wurzeln vom Guten im Terror zu überzeugen, es gibt also Rekrutierung außerhalb der PKK-Lager.

Und dann gibt es tapfere Eltern, die Widerstand leisten, egal ob die PKK eine Drohung ausspricht oder nicht. Hochachtung!

Mut der Mütter beispielhaft

Kommen wir wieder zurück zu den couragierten Frauen in der Türkei, die gegen die PKK auf die Straße gehen und ihre Kinder zurückfordern. Die Bewegung wird größer, immer mehr Frauen beziehen Stellung. Am 3. September 2019 begann es in Diyarbakir, als sich drei Mütter vor dem lokalen Hauptquartier der ‚‚Demokratischen Volkspartei‘‘ HDP versammelten und die Rückkehr ihrer Kinder forderten; die Antwort der PKK-Propagandamaschine ließ nicht lange auf sich warten; nur sieben Tage später verlautete es in Yeni Özgür Politika (YÖP), die Jugendlichen würden freiwillig in die Berge gehen (…) ist ihr Kampf nur legitim (TRT Deutsch berichtete darüber).

Die schnelle Reaktion beweist eines klipp und klar: Die PKK hat Angst, ihre letzten Unterstützer auf türkischem Boden zu verlieren, sie hat Angst, endgültig vom Erdboden zu verschwinden. Und sie gab erstmals öffentlich zu, dass in der Tat junge Menschen ‚‚eingeladen‘‘ werden, zu ihnen in die Berge zu kommen.

Minderjährige mit Illusionen zu ködern, eventuell sogar handgreiflich zu werden, und, noch schlimmer, in den PKK-Lagern vor allem junge Frauen wie Sklavinnen zu behandeln – endlich wurde für alle in Europa, die immer noch an Klischees glaubten von Revolutionsromantik und von freiheitsliebenden Männern, die kubanische Zigarren rauchen und jungen Frauen zur Emanzipation von der seitens der PKK so verhassten Türkei verhelfen, diese Klischees für immer zerstört.

Und weiter in das Jahr 2019

Ein in diesem Kontext absolut lesenswerter Artikel wurde vor fünf Tagen bei ‚‚en-haberler.com‘‘ veröffentlicht. Darin klagt eine weitere Familie und vor allem die Mutter das Ködern ihres damals 15-jährigen Sohnes durch die YPG/PKK an; Saadet Odumlu sagt, dass Tausende von Müttern ihrer Kinder beraubt worden seien. Dies lässt zum ersten Mal tiefer in die Menschenhandel-Machenschaften der YPG/PKK blicken.

Es ist zu befürchten, dass nicht nur drei, nicht nur zehn, nicht nur hundert, sondern Tausende unschuldige junge Menschen, manchmal sogar noch jünger als zehn Jahre(!), von den Terroristen als Rekruten missbraucht wurden und werden.

Türkische Mütter Symbol des Internationalen Frauentages 2021

Wir Journalisten und Kommentatoren können uns unabhängig von unserem Geschlecht nur voller Hochachtung vor den stolzen und tapferen Müttern verneigen, die den Kampf gegen die Kinderschänder der PKK aufgenommen haben. Ihr Leid ist unermesslich. Hoffen wir darauf und beten wir dafür, dass alle unversehrt zurückkehren und Zeugnis ablegen von der Grausamkeit der PKK und ihrer Satellitengangs. Dann ist das Ende des PKK-Terrors einen gigantischen Schritt nähergekommen.

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