Einem Bericht des türkischen Moscheeverbandes DITIB zufolge haben Angriffe auf Moscheen in Deutschland seit der Eskalation des israelisch-palästinensischen Konflikts deutlich zugenommen. Dafür verantwortlich sei unter anderem eine „voreingenommene Berichterstattung“ der Leitmedien, sagt DITIB-Generalsekretär Eyüp Kalyon. Zusammen mit der Propaganda rechtsextremer Politiker sei die Stimmung gegen Muslime angeheizt worden.
„Laut einem Bericht unserer Antidiskriminierungsstelle gab es seit Anfang dieses Jahres 81 Angriffe auf Moscheen. Fast die Hälfte davon wurde nach dem 7. Oktober registriert“, sagte er der Nachrichtenagentur Anadolu. Es gehe dabei um rassistische Botschaften, Koranschändungen und Übergriffe mit Fäkalien und Schweinefleisch.
Forderung nach Schutz muslimischer Gotteshäuser
Kalyon forderte Regierung und Behörden auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Moscheen im Land zu gewährleisten. Die Bundesregierung sei verpflichtet, für die Sicherheit der Moscheen zu sorgen, „so wie sie es auch für andere Gotteshäuser, Kirchen und Synagogen tut“. Für eine freie Religionsausübung „muss die Sicherheit unserer Moscheen gewährleistet sein“, betonte der Vorsitzende des türkisch-muslimischen Verbandes.
Kalyon beklagte zudem, dass rassistische Übergriffe zugenommen hätten. Es gebe Berichte über zunehmende physische und verbale Angriffe auf muslimische Frauen mit Kopftuch auf deutschen Straße.
Deutschland hat nach Frankreich die zweitgrößte muslimische Bevölkerung in Westeuropa. Von den 5,3 Millionen Muslimen im Land sind rund 3 Millionen türkischer Herkunft.