Der Bund hat bislang 130,5 Millionen Euro Entschädigung an Kunden des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook ausgezahlt. 95.600 Fälle und damit bereits 91 Prozent der Anmeldungen seien damit erledigt, sagte ein Sprecher des Bundesjustizministeriums dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Summe jedoch deutlich höher geschätzt: auf 225 Millionen Euro.
Der Zusammenbruch von Thomas Cook hatte im Herbst 2019 hunderttausende Reisende ins Chaos gestürzt. Zwar hatte der damals nach der Tui zweitgrößte Reisekonzern eine Versicherung für den Fall der Pleite abgeschlossen, doch die Versicherungssumme von 110 Millionen Euro reichte nicht, um alle Kundinnen und Kunden voll zu entschädigen. Die Betroffenen erhielten gerade einmal eine Quote von 26,83 Prozent. Daraufhin sprang der Bund ein und erklärte sich bereit, auf freiwilliger Basis den restlichen Schaden zu ersetzen.
Dass der Staat nun billiger davonkommt als erwartet, liege daran, dass sich viele Kunden ihr Geld von anderer Stelle geholt hätten, zitierte der „Tagesspiegel“ aus dem Bundesjustizministerium. Wer die geplatzte Reise mit einer Kreditkarte gezahlt hatte, konnte sich laut Bericht sein Geld oft über den Kreditkartenanbieter zurückholen. Gleiches gilt für Lastschriften, die viele Kundinnen und Kunden noch so rechtzeitig zurückgeben konnten, dass sie nicht auf dem Reisepreis sitzen blieben.
18 Juli 2021
Thomas Cook: Bund zahlte bislang 130 Millionen Euro an Kunden aus
Statt der von Justizministerin Lambrecht geschätzten Summe von 225 Millionen Euro hat der Bund bis dato nur 130,5 Millionen Euro an Entschädigungen an Kunden von Thomas Cook ausgezahlt. Der insolvente Reiseveranstalter war 2019 zusammengebrochen.
AFP
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