Die Geschäfte der deutschen Exporteure sind im Februar wegen der sinkenden Nachfrage aus Europa und China überraschend schlecht gelaufen. Ihre Ausfuhren fielen um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 132,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet. Im Januar waren die Ausfuhren noch um kräftige 6,3 Prozent gestiegen. Die Importe legten dagegen im Februar überraschend um 3,2 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge zu. Hier waren Beobachter von einem Minus von 1,0 Prozent ausgegangen.
Das globale Konjunkturumfeld bleibe für die exportabhängige deutsche Wirtschaft „herausfordernd“, sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch angesichts dieser Entwicklung. Besonders schlecht lief im Februar das Geschäft mit den EU-Mitgliedstaaten: Die Exporte dorthin sanken um 3,9 Prozent auf 72,9 Milliarden Euro. Wichtigstes Abnehmerland von Waren „Made in Germany“ blieben die USA. Das Geschäft mit der weltgrößten Volkswirtschaft wuchs um 10,2 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach China nahmen dagegen um 0,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro ab, die nach Großbritannien sanken um 2,0 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im März allerdings deutlich aufgehellt, was Experten auf eine bessere Entwicklung hoffen lässt. Das Barometer für die Exporterwartungen legte auf minus 1,4 Punkte zu, von minus 7,0 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. Das ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Mai 2023. „Der Welthandel dürfte in den kommenden Monaten anziehen“, kommentierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Entwicklung. „Die deutsche Exportwirtschaft hofft davon zu profitieren.“