Bericht: Nur noch 51 Prozent der Jobs sind tarifgebunden / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Der Anteil tarifgebundener Jobs ist einem Bericht zufolge in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Wie die „Augsburger Allgemeine“ am Freitag unter Berufung auf die Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linksfraktion berichtete, sank der Anteil der Beschäftigten mit Tarifvertrag von 58 Prozent im Jahr 2012 auf 51 Prozent im vergangenen Jahr.

Besonders deutlich war der Rückgang im Westen - von 60 auf 52 Prozent. Allein in Bayern fiel der Wert von 57 auf 47 Prozent. Auch in Ostdeutschland arbeitet die Mehrheit der Beschäftigten in Jobs ohne Tarifbindung: 55 Prozent sind in Betrieben ohne Tarifvertrag beschäftigt, vier Prozentpunkte mehr als vor zehn Jahren. Auf die Betriebe gerechnet sind 82 Prozent von ihnen nicht tarifgebunden.

Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl forderte von der Regierung ein rasches Tariftreuegesetz. Damit wäre „sichergestellt, dass öffentliches Geld nur an tarifgebundene Unternehmen fließt, die nicht auf Niedriglöhne setzen“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“. Auch Bayern, das neben Sachsen als einziges Bundesland noch kein Tariftreuegesetz auf Landesebene verankert habe, müsse hier endlich handeln.

Löhne im Osten immer noch geringer als im Westen

Im Osten ist der Niedriglohnsektor allerdings deutlich größer als im Westen. So verdient derzeit fast jeder fünfte Ostdeutsche weniger als 13 Euro brutto pro Stunde, wie aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes im Auftrag der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Im Osten erhielten knapp eine Million der insgesamt fünf Millionen Beschäftigten weniger als 13 Euro. Besonders betroffen sind demnach Frauen in den neuen Bundesländern, von denen deutlich mehr als jede Fünfte (21,4 Prozent) unter diesem Betrag liegt.

TRT Deutsch und Agenturen