Aldi Nord expandiert kräftig und holt dafür in Frankreich mehr als 500 Filialen unter das Dach des Discountriesen. Mit „der größten Akquisition in der Geschichte der Unternehmensgruppe“ baue Aldi Frankreich seine Marktposition deutlich aus, teilte Aldi Nord am Montagabend in Essen mit. Insgesamt übernimmt Aldi demnach für 717 Millionen Euro insgesamt 547 Leader-Price-Filialen und drei Zentrallager der Casino-Gruppe.
Frankreich ist zwar der größte Auslandsmarkt von Aldi Nord, doch gemessen an Umsatz und Marktanteilen konnte Aldi Nord mit der Konkurrenz Lidl mithalten. Mit der Übernahme des Soft-Discounters Leader Price strebt Aldi eine Expansion im großen Stil an. Damit erhöht sich die Filialzahl auf schätzungsweise gut 3000 in Frankreich. Bislang habe Aldi Nord in Frankreich mit knapp 900 Märkten einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euroerzielt. Damit lag laut „SZ" der Discounter weit hinter Lidl, der in Frankreich auf mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz kommt und 1530 Filialen betreibt.
Nach den Worten Diskounter-Chefs, Torsten Hufnagel, soll Aldi Nord seinen Marktanteil von rund 2,5 Prozent auf einen Schlag auf mehr als 4,5 Prozentin Frankreicherhöhen. Aldi bekommt so teils Filialen in kaufkraftstarken Gebieten, in denen der Händler bislang kaum präsent war, zum Beispiel im Großraum Paris.
Mittelfristig angepeilt ist nach Unternehmensangaben, dass Kunden innerhalb einer Viertelstunde Wegzeit „überall im Land“ einen Aldi-Markt erreichen können. Vollständig in das französische Aldi-Netz integriert sollen die Filialen und Lager bis Ende kommenden Jahres sein. Im Nachbarland vertreten ist Aldi seit 1988 und betreibt dort bereits 862 Verkaufsstellen. In 13 Regionalgesellschaften sind mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.