Archivbild: 18.09.2019, Niedersachsen, Wolfsburg: Ein großes VW-Logo steht auf dem Verwaltungshochhaus vom Volkswagen Werk. (dpa)
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Volkswagen hat nach einer britischen Massenklage im Dieselskandal einen Vergleich in Höhe von rund 227 Millionen Euro (193 Mio Pfund) geschlossen. Geklagt hatten mehr als 90.000 Besitzer von Diesel-Fahrzeugen der Konzernmarken VW, Audi, Seat und Skoda wegen manipulierter Emissionsdaten. Das Verfahren, das im Januar 2023 am Londoner High Court verhandelt werden sollte, gilt als größte je vor einem englischen Gericht vorgebrachte Sammelklage.
Im Rahmen des Vergleichs seien keinerlei Eingeständnisse von Haftung, Kostenverursachung oder Verlust gemacht worden, betonte Volkswagen in einer gemeinsamen Mitteilung mit der Klägerseite am Mittwoch. Zugleich entschuldigten sich die Wolfsburger aber bei ihren Kunden für den Einbau der Manipulationssoftware und kündigten an, deren Vertrauen zurückgewinnen zu wollen. „Der Vergleich ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Volkswagen Group, um die zutiefst bedauerlichen Vorfälle bis zum September 2015 hinter sich zu lassen“, sagte VW-Chefjurist Philip Haarmann der Mitteilung zufolge.
Anwaltsfirma begrüßt Einigung
Der Geschäftsführer der Anwaltsfirma Slater and Gordon, die etwa 70.000 Kläger vertrat, zeigte sich „immens stolz“ über das Ergebnis. „Der Vergleich macht einen langen, komplexen und teuren Gerichtsprozess überflüssig, und wir sind erfreut, dass wir diese Einigung für unsere Klienten als Ergebnis der Sammelklage erreicht haben.“
Eine illegale sogenannte Abschalteinrichtung hatte bei dem in Millionen Autos verbauten Dieselmotor EA189 erkannt, ob der Wagen in einer Testsituation war. Nur dann war die Stickoxid-Reinigung ganz aktiviert, während auf der Straße ein Vielfaches an Schadstoffen in die Luft geblasen wurde.
Weltweit gab es zahlreiche Verbraucher- und auch Investorenklagen gegen Volkswagen, in manchen Ländern sind sie nach wie vor nicht abgeschlossen. Die rechtlichen „Dieselgate“-Kosten und Rückstellungen für den Konzern belaufen sich inzwischen auf über 33 Milliarden Euro.

dpa