Der US-Außenminister Anthony Blinken bei einer Rede.  (AP)
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Die Vereinigten Staaten unterstützen die von der Türkei und Armenien unternommenen Schritte zur Normalisierung der Beziehungen. Das teilte der US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch mit, nachdem die Nachbarländer angekündigt hatten, ihre Beziehungen verbessern zu wollen.

„Wir begrüßen und unterstützen nachdrücklich die Erklärungen des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu und des armenischen Außenministeriums zur Ernennung von Sondergesandten, um den Normalisierungsprozess zu diskutieren“, erklärte Blinken in einem Twitter-Post.

Auch Armenien äußerte sich positiv über die Initiative. „Armenien war und bleibt immer bereit für den Prozess der Normalisierung der Beziehungen mit der Türkei, ohne Vorbedingungen“, sagte der Sprecher des armenischen Außenministeriums, Vahan Hunanyan, am Dienstag auf Facebook.

Ernennung von Sonderbeauftragten für Normalisierung

Am Montag kündigte der türkische Außenminister Çavuşoğlu bei einer Rede im Parlament an: „Wir werden mit Armenien jeweils einen Sonderbeauftragten für die Normalisierung ernennen.“ Außerdem sei die Aufnahme von Charterflügen zwischen Eriwan und Istanbul geplant. Ankara werde die Schritte zur Normalisierung der Beziehungen zu Armenien mit Aserbaidschan koordinieren.

Die Grenzen zwischen der Türkei und Armenien sind seit Jahren geschlossen und die diplomatischen Beziehungen liegen auf Eis. Noch 2009 hatten beide Länder ein Abkommen unterzeichnet, um die Beziehungen wiederherzustellen und die gemeinsame Grenze nach Jahrzehnten zu öffnen. Das Abkommen wurde jedoch nie ratifiziert.

Initiative für Zusammenarbeit im Südkaukasus

Die Beziehungen sind nicht zuletzt wegen einseitiger „Völkermord“-Vorwürfe von armenischer Seite angespannt. Die Türkei weist diese kategorisch zurück. Die Türkei vertritt die Position, dass es 1915 zum Tod von Armeniern in Ostanatolien kam, nachdem sich einige davon im Ersten Weltkrieg auf die Seite einmarschierender russischer Streitkräfte gestellt und sich gegen die osmanischen Truppen aufgelehnt hatten. Anschließende Umsiedlungen führten zu zahlreichen Opfern. Die Türkei spricht von einer Tragödie für alle Seiten. Ankara hat wiederholt die Schaffung einer gemeinsamen Kommission von Historikern aus der Türkei und Armenien vorgeschlagen, um zusammen mit internationalen Experten die mit den unterschiedlichen Sichtweisen verbundenen Probleme anzugehen.

Nach dem Krieg von Berg-Karabach 2020 haben Ankara und Baku eine neue Initiative für mehr Kooperation im Südkaukasus in Angriff genommen. Während des 44-tägigen Konflikts Ende September vergangenen Jahres befreite Aserbaidschan mehrere Städte und 300 Siedlungen sowie Dörfer, die fast 30 Jahre lang illegal von Armenien besetzt waren.

TRT Deutsch