Die USA wollen weiterhin mit der Türkei zusammenarbeiten, um gemeinsame Interessen in Syrien zu erreichen. Das erklärte das US-Außenministerium am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Anadolu.
„Wir haben gemeinsame Interessen mit der Türkei, speziell wenn es um Syrien geht. Wir werden weiterhin mit der Türkei zusammenarbeiten und konstruktiv mit der Türkei kooperieren, um unsere gemeinsamen Interessen zu erreichen, wenn es um Syrien geht“, sagte der Sprecher des US-Außenamtes, Ned Price.
Syrien wird seit Anfang 2011 von einem Bürgerkrieg heimgesucht, nachdem das Regime von Baschar al-Assad damit anfing, brutal gegen pro-demokratische Demonstranten vorzugehen. Hunderttausende Menschen wurden nach Schätzungen der UNO seitdem in Syrien getötet und mehr als zehn Millionen Bürger vertrieben. Die Hochburg der Oppositionellen, Idlib, liegt innerhalb einer Deeskalationszone, die durch ein Abkommen zwischen der Türkei und Russland geschaffen wurde.
Das Gebiet war Gegenstand mehrerer Waffenstillstandsvereinbarungen, die vom Assad-Regime und seinen Verbündeten immer wieder gebrochen wurden.
Am Montag gab Price eine Erklärung in Gedenken an 33 türkische Soldaten ab, die im vergangenen Jahr bei einem Luftangriff in der Idlib-Region gefallen waren.
Syrien-Tragödie kann nicht allein auf Schultern der Türkei lasten
„Die internationale Gemeinschaft kann sich nicht von dieser Tragödie abwenden und sie nur auf unseren Schultern belassen“, kritisierte der Gesandte der Türkei bei den Vereinten Nationen, Feridun Sinirlioğlu, am Dienstag.
„Drei Millionen Menschen im Nordwesten [Syriens] verlassen sich vollständig auf die lebenswichtigen grenzüberschreitenden Operationen der Vereinten Nationen, die von der Türkei aus durchgeführt werden“, erinnerte der türkische Diplomat. Die Türkei habe über drei Millionen Migranten aus Syrien aufgenommen, die vor dem Assad-Regime geflohen seien.
Der türkische Gesandte forderte die Öffnung weiterer Grenzübergänge, damit die UNO die Notleidenden auf direktem Weg erreichen könne. „Dies ist keine politische Angelegenheit. Es ist eine humanitäre Dringlichkeit. Seien Sie also mutig und reichen Sie dem syrischen Volk Ihre helfende Hand“, fügte Sinirlioğlu hinzu.
In seiner Eröffnungsrede des Panels sagte der Präsident der UN-Generalversammlung, Volkan Bozkır, dass der Syrien-Konflikt und seine Auswirkungen nach zehn Jahren noch lange nicht vorbei seien.
„Wir mögen mit den Bildern von Tod und Zerstörung vertraut geworden sein, aber wir dürfen nicht gleichgültig werden“, appellierte Bozkır. „Es handelt sich nicht um eine Naturkatastrophe. Es steckt eine menschliche Hand hinter dieser Katastrophe.“
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