22. Juli 2022, Istanbul, Türkiye: Der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakov, der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO) Antonio Guterres, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar nehmen in Istanbul an der Unterzeichnungszeremonie einer Initiative für den sicheren Transport von Getreide und Lebensmitteln aus ukrainischen Häfen teil. (AFP)
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich zufrieden damit, dass es endlich eine Lösung für die Millionen Tonnen Getreide gibt, die bislang nicht aus ukrainischen Häfen ins Ausland verschifft werden konnten. Immer wieder hatten die Vereinten Nationen in den vergangenen Wochen vor Hungerkrisen in der Welt gewarnt.

Die einzelnen Punkte des am Freitag in Istanbul unterzeichneten Getreide-Deals entsprächen „voll und ganz den Interessen der Ukraine“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Samstag. „Jetzt können wir nicht nur die Arbeit unserer Häfen am Schwarzen Meer wiederaufnehmen, sondern auch den erforderlichen Schutz für sie aufrechterhalten.“

Selenskyj sagte zudem, die Ukraine könne nun insgesamt 20 Millionen Tonnen Getreide aus der Ernte des Vorjahres exportieren. Es seien Vorräte im Wert von rund zehn Milliarden US-Dollar (9,8 Mrd Euro) eingelagert. Auch die Afrikanische Union begrüßt das Abkommen

Auch die Afrikanische Union (AU) hat das Abkommen über Getreidelieferungen zwischen Russland und der Ukraine begrüßt. Die Einigung sei eine „willkommene Entwicklung“ für Afrika, teilte die AU am Samstag mit. Der afrikanische Kontinent ist von den infolge des Ukraine-Kriegs stockenden Lieferungen besonders betroffen. Viele afrikanische Länder importieren mehr als die Hälfte ihres Weizens aus Russland oder der Ukraine. Die UNO hatte deshalb vor massiven Hungersnöten in Afrika gewarnt.

Zuvor hatten sich die Kriegsparteien fast fünf Monate nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine erstmals auf eine größere Übereinkunft verständigt: Getreideexporte aus der Ukraine über das Schwarze Meer sollen nach einer Blockade Russlands wieder möglich werden. Unter UN-Führung sollen Vertreter der Länder zusammen mit Türkiye einen humanitären Korridor im Schwarzen Meer abstecken und aus einem Kontrollzentrum in Istanbul überwachen.

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Agenturen