Die Flaggen der Ukraine und der Krimtataren / Photo: AA (AA)
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Im Konflikt mit Russland um die Krim hat Türkiye seine Unterstützung für die territoriale Integrität der Ukraine bekräftigt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am Mittwoch in einer Videobotschaft an den dritten Gipfel der Krim-Plattform in Kiew, dass sein Land die russische Annexion der Halbinsel nicht anerkenne. „Wir betonen immer wieder, dass die Krim ein Teil der Ukraine ist, auf jeder Plattform, auch bei den Vereinten Nationen“, so Erdoğan.

Außerdem forderte er die Freilassung von Nariman Dschelal, dem stellvertretenden Vorsitzenden des krimtatarischen Medschlis, sowie weiterer Krimtataren, die sich in russischer Haft befinden. Die Krimtataren sind ein muslimisches Turkvolk, das zu den indigenen Völkern der Krim gehört. Erdoğan sagte, ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen seien eine der Prioritäten von Türkiye.

Die Krim-Plattform ist ein internationaler Koordinierungsmechanismus der Ukraine, um die weltweite Aufmerksamkeit auf die illegale Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 zu lenken. An dem Gipfel nahmen Vertreter von mehr als 40 Ländern und internationalen Organisationen teil.

Türkiye will diplomatische Lösung des Ukraine-Kriegs

Erdoğan sprach sich in seiner Videobotschaft auch für eine diplomatische Lösung des russisch-ukrainischen Krieges aus, der vor etwa 18 Monaten begann und bisher mehr als 10.000 Tote gefordert hat. Das Ende des Krieges und die Wiederherstellung von Frieden und Stabilität im Schwarzmeerraum würden dabei nicht nur für die Region, sondern für die ganze Welt eine Erleichterung darstellen, betonte er.

Der türkische Staatschef bekräftigte seine Überzeugung, dass der Krieg mit einem fairen und dauerhaften Frieden beendet werden müsse. „Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um die Kommunikationskanäle offen zu halten, damit das Blutvergießen aufhört und die Parteien zumindest darauf vorbereitet werden, an den Verhandlungstisch zu kommen.“

Ankara um Wiederbelebung des Getreideabkommens bemüht

Erdoğan erwähnte auch das Getreideabkommen, das im Juli 2022 auf Vermittlung von Ankara unterzeichnet wurde. Er sagte, dass sich Türkiye weiterhin um die Wiederbelebung der Initiative bemühe und dass die türkische Regierung bei diesem Prozess unbedingt Schritte vermeiden wolle, die die Spannungen in der Region weiter verschärfen würden. Russland hatte seine Teilnahme an der Initiative am 17. Juli dieses Jahres ausgesetzt.

TRT Deutsch