Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat Brüssel vor dem EU-Gipfel dazu aufgefordert, im Gasstreit mit Griechenland zu vermitteln. Die EU müsse eine „ehrliche Vermittlerrolle“ einnehmen, sagte Çavuşoğlu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.
Die Türkei habe positive Signale gesetzt, etwa das Gas-Forschungsschiff „Oruç Reis“ Mitte September zeitweise aus dem östlichen Mittelmeer heimbeordert, so Çavuşoğlu. Die EU habe es jedoch verpasst, alle Parteien an einen Tisch zu bringen.
Griechenland und Griechisch-Zypern werfen der Türkei vor, im östlichen Mittelmeer illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Erdgassuche rechtmäßig ist. Bei dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag soll über mögliche Sanktionen gegen die Türkei wegen der Erdgaserkundungen gesprochen werden.
Das Gas-Forschungsschiff „Oruç Reis“ hatte seine Erkundungen im östlichen Mittelmeer Ende November beendet und war in den türkischen Hafen zurückgekehrt. Das Schiff war mit kurzer Unterbrechung im September monatelang im östlichen Mittelmeer unterwegs. Südwestlich von Zypern sucht nach wie vor das türkische seismische Erkundungsschiff „Barbaros Hayrettin Paşa“ nach Erdgas.
8 Dez. 2020
Türkei zu Gasstreit: EU muss „ehrliche Vermittlerrolle“ einnehmen
Im Erdgasstreit mit Griechenland müsse die EU eine „ehrliche Vermittlerrolle“ einnehmen, fordert der türkische Außenminister Çavuşoğlu. Die Türkei habe positive Signale gesetzt und das Forschungsschiff „Oruç Reis“ zeitweise heimbeordert.
dpa
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