Türkiye wird sich der Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) anschließen. Das erklärte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit seinem indonesischen Amtskollegen Retno Marsudi. Die Entscheidung sei nach ausführlichen Gesprächen mit Ländern, die Palästina als Staat anerkennen, getroffen worden.

Der türkische Chefdiplomat betonte dabei die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und verwies auf die Unterstützung von Mitgliedern der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) und der Arabischen Liga. Auch Länder wie Nicaragua und Kolumbien seien bereit, sich dem IGH-Verfahren zum israelischen Völkermord im Gazastreifen anzuschließen.

Fidan äußerte zudem seine Hoffnung auf einen positiven Ausgang des Verfahrens und bekräftigte das langjährige Engagement von Türkiye für die palästinensische Sache. Ankara werde „unter allen Umständen“ an der Seite des palästinensischen Volkes stehen, versicherte er.

Der IGH hatte im Januar nach der Klage Südafrikas Israel angewiesen, alle Handlungen gegen Palästinenser zu unterlassen, die unter die Völkermord-Konvention fallen könnten. Die israelische Regierung müsse sicherstellen, dass ihre Truppen keinen Genozid an den Palästinensern begehen, hieß es dabei.