Das Antalya Diplomatie Forum (ADF) hat am Freitag an der türkischen Mittelmeerküste begonnen. Unter dem Motto „Stärkung der Diplomatie in Zeiten von Krisen“ diskutieren Vertreter aus 147 Ländern, darunter 19 Staatschefs, 73 Minister und 57 internationale Vertreter, über aktuelle globale Herausforderungen.
Das dreitägige Forum soll eine Plattform für den Austausch zwischen Diplomaten, Politikern, Akademikern, Studenten, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Wirtschaftsvertretern bieten. In mehr als 50 Panels werden Themen wie regionale Konflikte, multilaterale Zusammenarbeit, Klimawandel und Menschenrechte diskutiert.
Anhand mehrerer Ausstellungen präsentiert Türkiye zudem seine Fortschritte und Errungenschaften in den Bereichen Kunst, Energie, Verteidigung und Industrie. Eine besondere Ausstellung ist „Bulletproof Dreams: Gaza Children Painters“, die die humanitäre Krise im Gazastreifen aus der Sicht von Kindern darstellt.
Eröffnungspanel über „Diplomatie inmitten von Krisen“
Das Eröffnungspanel widmete sich dem Thema „Diplomatie inmitten von Krisen“ und der Rolle Ankaras als Vermittler und Brückenbauer in einer turbulenten Welt. Weitere Podiumsdiskussionen befassten sich mit der Förderung des Multilateralismus in Krisenzeiten und der Rolle von Frauen in Sicherheit und Diplomatie.
Das Forum umfasst auch Sitzungen zu Afrika, Lateinamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum, in denen die Chancen und Herausforderungen für Zusammenarbeit und Entwicklung in diesen Regionen diskutiert werden. Auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Schwarzmeerraum und Sicherheitsfragen in der Region stehen auf der Tagesordnung.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Organisation der Turkstaaten, die die institutionelle und progressive Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft stärken will. Ein Panel zur eurasischen Region soll regionale Fragen und Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Türkiye und seinen Nachbarn behandeln.
Naher Osten und Gaza-Krieg im Fokus
Bei einer Sitzung zum Nahen Osten, die vier Panels umfasst, sollen sich Teilnehmer mit verschiedenen Aspekten der Region befassen. Zu den Themenbereichen gehören der Gaza-Kontaktgruppendialog, der Aufbau von Grundlagen für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten, die Rolle von Türkiye in der Region und hinsichtlich der Zukunftsperspektiven. Das vierte Panel soll Journalisten und Experten aus der Region zusammenbringen.
Darüber hinaus werden Themen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und Mediation zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und des Dialogs in einer vielfältigen Welt behandelt. Die Klimakrise, die Energie- und Ernährungssicherheit und die Unterstützung der weniger entwickelten Länder stehen ebenfalls auf der Tagesordnung.
Unter dem Vorsitz des türkischen Vizepräsidenten Cevdet Yılmaz findet außerdem ein Rundtischgespräch zum Thema „Internationaler Handel, Konnektivität und Interdependenz“ statt. Dabei werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Weltwirtschaft und die Möglichkeiten einer nachhaltigen Erholung erörtert.